Aragonit ist im Gegensatz
zum Calcit nur schlecht spaltbar. Da dieser Test jedoch für einen
Sammler meistens nicht in Frage kommt, kann nach dem Nachweis von F. Feigl und H. Leitmeier eine chemische Nachweismethode
angewandt werden [Lit.: Feigl 1933 und Lieber 1990]. Bei der bekannten Säureprobe wird verdünnte Salzsäure
zugegeben. Dies verhindert eine Verwechslung mit dem von der chemischen Zusammensetzung
ähnlichen Dolomit, es unterscheidet aber nicht
den Calcit vom Aragonit. Ein wesentlicher Unterschied besteht darin,
dass das Calciumcarbonat aus dem Aragonit besser löslich ist.
Der nachfolgende Test nutzt diese Unterscheidungsmöglichkeit.
Herstellung der Reagenzlösung 11,8g Mangansulfat-7-hydrat werden in 100ml destilliertem Wasser gelöst. Danach gibt man 1g gepulvertes Silbersulfat hinzu.
Das Silbersulfat kann durch das Zugeben von Natriumsulfat zu einer konzentrierten Silbernitrat-Lösung
hergestellt werden. Die Lösung wird 3 Minuten lang gekocht und nach dem Abkühlen
filtriert. In das Filtrat gibt man 2 Tropfen 10%-ige Natronlauge und rührt
kräftig um, bis ein dunkler Niederschlag entsteht. Nach 2 Stunden
Stehen-Lassen wird erneut filtriert. Das Filtrat muss in einer dunklen
Flasche luftdicht aufbewahrt werden.
Durchführung des
Tests
Ein höchstens erbsengroßes Stück des Minerals wird im Mörser pulverisiert und auf eine Tüpfelplatte gegeben. Danach werden 2 Tropfen der Reagenzlösung hinuzgegeben. Verfärbt sich das Pulver innerhalb 2 Minuten dunkelgrau oder schwarz, ist Aragonit vorhanden. Calcit erzeugt keine Färbung. Soll die Mineralienstufe nicht beschädigt werden, kann man ein paar wenige Tropfen auf eine saubere Stelle an einer Bruchstelle auftropfen. Man wartet die Färbung ungefähr 10 Minuten ab. Nach dem Nachweis muss die Reagenzlösung gut abgewaschen werden. |