engl. Vesuvianite
Eigenschaften
Das Mineral Vesuvianit ist auch unter der Bezeichnung Vesuvian bekannt. Es kommen viele Farben vor. Ein Vesuvianit ist fast so hart wie ein
Quarz. Im Vergleich zum ähnlichen Epidot hat der Vesuvianit kaum eine Spaltbarkeit, er splittert leicht beim Spalten. Die Kristalle zeigen beim Vesuvianit tendenziell breitere Flächen. In Salzsäure ist er nur schwach löslich, vor dem Lötrohr schmilzt er unter Aufblähen. Beim Erhitzen im Reagenzglas lässt sich das Entweichen von Wasser beobachten.
Mehrfarbiger Vesuvianit vom Felskinn bei Saas Fee im Schweizer Wallis
Vesuvianitkristalle mit großen Basisflächen, Bellecombe, Aosta, Italien
Vesuvianit, mit Zwillingen vom Felskinn bei Saas Fee im Wallis
Varietäten
Die chemische Zusammensetzung kann stark variieren, daher zeigt das Mineral eine hohe Farbenvielfalt. Die himmelblaue Varietät aus Norwegen bezeichnet man als
Cyprin, der
Californit stellt eine grüne Varietät dar. Der
Manganvesuvianit ist keine Varietät, sondern ein eigenständiges Mineral.
Kristallformen und Wachstum
Der Vesuvianit kristallisiert nach dem
tetragonalen System. Basispinakoid, Prismen und Dipyramiden bilden die Kristallformen. An der Kristalltracht bei den Stücken aus der Sierra de Cruces in Mexiko kann man diese drei Formen gut erkennen. Der Habitus der Kristalle ist kurz- bis langprismatisch, wobei gerne breite Basisflächen ausgebildet werden. Die Kristalle sind nach der Längsrichtung gestreift. Es kommen auch körnige oder derbe Aggregate vor. Das Mineral ist unter anderem mit Mineralien aus der Granat-Gruppe, mit Diopsid, Epidot oder Calcit vergesellschaftet.
Geschichte
Der deutsche Mineraloge Abraham Gottlob Werner (1749–1817) benannte das Mineral um 1795 nach dem damals einzigen bekannten Fundort in Predazzo am Vesuv.
Vorkommen
Als Typlokalität gilt Predazzo am Vesuv. Vesuvianit findet sich in alpinen Klüften, zum Beispiel am Felskinn bei Saas Fee im Schweizer Wallis, beim italienischen Dörfchen Bellecombe im Gemeindebezirk Châtillon in der Region Aostatal oder bei der Alpe Burgum im Pfitschtal in Südtirol. In der Hügellandschaft Sierra de Cruces in Mexiko werden schöne, blockige Kristalle gefunden, die mehrere Zentimeter Durchmesser erreichen können. Früher wurden solche Stücke mit der Fundort-Angabe „Lake Jaco“ versehen, diese Fundortangabe ist aber ziemlich ungenau.
Verwendung
Klare und farbige Kristalle werden zu Schmucksteinen verschliffen. Bei Sammlern sind vor allem die farbigen Vesuvianitkristalle aus den alpinen Klüften bekannt.