engl. Thorite


Thorit aus Mendig in der Eifel


Thorit-Bruchstücke aus Telemark, Norwegen
Thorit ist ein stark radioaktives Mineral, das aus Thoriumsilicat aufgebaut ist und eine relativ hohe Dichte aufweist. Die Thorium-Ionen können teilweise auch durch Uran-Ionen ersetzt sein. Durch die starke eigene
Radioaktivität wird das Mineral beschädigt, so dass vom kristallinen, derben oder körnigen Material oft nur Bruchstücke vorliegen. Klare, gut ausgebildete Kristalle sind selten, sie zeigen einen prismatischen oder pseudooktaedrischen Habitus. Die meist winzigen Kristalle erscheinen grünlich oder gelblich. Im Vergleich zum
Zirkon ist ein Thorit wesentlich weicher. Das private Sammeln ist aufgrund der starken Radioaktivität problematisch. Thorit muss in einem geschlossenen Bleibehälter aufbewahrt werden.
Im Jahr 1829 entdeckte der schwedische Chemiker
Jöns Jakob Berzelius im Thorit das Element
Thorium. Ein Jahr zuvor hatte Pfarrer Morten Thrane Esmarck den Thorit auf der norwegischen Insel Løvøya gefunden.
Winzige,
grüne Kristalle kommen in Deutschland im Steinbruch Wingertsberg bei Mendig am Laacher See in der
Eifel vor. Weitere Fundstellen für Thorit gibt es in der Provinz Telemark in Norwegen, am Somma-Vesuv-Komplex und am Lago de Vico in Italien, sowie in Mogok in Myanmar. Gut ausgebildete, aber ebenfalls winzige Kristalle wurden auch an der Thomas Range im US-Bundesstaat Utah gefunden.
Aus dem Thorit könnte man zwar das Element Thorium gewinnen, das Mineral ist aber viel zu selten, so dass es keine wirtschaftliche Bedeutung hat. Thorium fällt als Nebenprodukt bei der Verarbeitung von Monazitsand an.