Ettringit
engl. Ettringite
Nach dem ersten Fundort am Bellerberg bei Ettringen in der Eifel
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Ca6Al2(SO4)3(OH)12 • 26 H2O
Sulfate
farblos, weiß, gelb
weiß
Glasglanz
durchscheinend bis durchsichtig
2 – 2,5
1,75 g/cm³
vollkommen
spätig

trigonal
ditrigonal-pyramidal
Ettringit vom Bellerberg bei EttringenLupe
Eigenschaften
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Ettringit
Lupe
Gelber Ettringit auf Gaudefroyit, N'Chwaning Mine I, Südafrika
M
Lupe
Milchiger Ettringit vom Bellerberg in der Eifel
M
Lupe
Ettringit aus der Grube Clara im Schwarzwald
Eigenschaften

Der Ettringit ist ein selten vorkommendes, ziemlich weiches Mineral mit einem sehr hohen Kristallwasser-Anteil. Klare Kristalle zeigen Glasglanz, während faserige Aggregate Seidenglanz aufweisen. Im Vergleich zu einem Calcit braust der Ettringit bei der Zugabe von Salzsäure nicht. Beim Erhitzen im Reagenzglas gibt der Ettringit seinen Kristallwasser-Anteil ab und zerfällt zu einem weißen Pulver. Säuren lösen das Mineral auf.


Kristallformen und Wachstum

Der Ettringit kristallisiert nach dem trigonalen System. Er bildet nadelige, prismatische oder pseudo-hexagonale Kristalle. Diese können radialstrahlig angeordnet sein. Es kommen auch faserige Aggregate vor. Begleitminerale sind unter anderem Aragonit, Calcit, Gaudefroyit, Philippsit oder Thaumasit, mit dem er gerne eine Mischkristallreihe bildet.


Geschichte

Der Ettringit ist nach dem ersten Fundort am Bellerberg bei Ettringen in der Eifel benannt. Die Erstbeschreibung des Minerals erfolgte im Jahr 1874 durch den deutschen Mineralogen Johannes Lehmann (1851–1925).


Vorkommen

Neben der Typlokalität bei Ettringen in der Eifel gibt es weltweit nur einzelne Fundstellen. Beispiele sind die Grube Clara im Schwarzwald oder die Minen N'Chwaning und Wessels in Südafrika.


Verwendung

Der natürliche Ettringit ist zu selten, ein Abbau lohnt sich nicht. Künstlicher Ettringit entsteht beim Abbinden von Zement, wenn Sulfate zur Verzögerung des Härtungsprozesses zugefügt werden. Satinweiß ist ein dem Ettringit ähnliches Pigment, das durch Fällung aus Alaun und Kalkmilch hergestellt wird. Es wird zum Glanz-Beschichten von Papier verwendet. 
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