Safran
ist einer der ältesten bekannten Farbstoffe für Textilien. Der
Name ist von dem arabischen Wort zafaran („Farbe“) abgeleitet. Bereits
die alten Ägypter färbten Textilien mit dem gelb färbenden
Farbstoff, dies belegen die in den Gräbern gefundenen und mit Safran
gefärbten Mumienbinden. Der Safran wurde bereits im 2. Jahrtausend
vor Christus auf einer in Keilschrift geschriebenen akkadischen Tontafel
erwähnt. Schon bei den Frauen der alten Griechen waren mit Safran
gefärbte Gewänder sehr begehrt. Die gelben Gewänder der
chinesischen Kaiser waren ein wichtiges Status- und Machtsymbol. Die Farbe
Gelb im alten China verkörperte aber auch Glückseligkeit,
Ruhm und Weisheit. Die Pflanze kam aus dem Orient zu den Griechen und später
zu den Römern. Der römische Kaiser verwendete ihn als Badezusatz,
und im Theater wurden die Sitze für die obere Gesellschaft mit Safranwein
besprengt. Die römischen Safranäcker lagen nach den Berichten
des Plinius in den Abruzzen und in Sizilien. Die Römer verwendeten
den Safran wohl auch als gelbes Pigment. Dies lässt sich auf den Wandmalereien
in Pompeji nachweisen. Die Römer verbreiteten den Safran bis nach
Frankreich (Provence und Languedoc), wo der Safran noch heute vereinzelt
zu finden ist.
Safran-Krokus Crocus
sativus L. |
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Der Safran-Krokus wird auch Echter Safran oder nur Safran genannt. Er wächst im Herbst aus einer Knolle. |
Im frühen Mittelalter
kam der Krokus mit der Ausbreitung des Islams nach Europa und Nordafrika.
In Spanien ist der Safran-Krokus seit dem 9. Jahrhundert bekannt. Die heutigen
Produktionsgebiete liegen in den Provinzen Murcia, Andalusien, Valencia
und vor allem auch auf den Inseln Mallorca und Menorca. Um 1420 baute
die Stadt Basel den Krokus an und handelte mit dem gewonnenen Farbstoff.
Aufgrund von Klimaveränderungen gedieh der Safran-Krokus jedoch nicht in
Basel, so dass die Safranäcker in Mund die einzigen nennenswerten
Vorkommen in der heutigen Schweiz darstellen.
Der Hauptanteil der Safranfäden wird heute im Iran produziert, aber auch andere Länder wie Afghanistan, Frankreich, Griechenland, Marokko, Spanien oder die Türkei zählen zu den Produzenten.
Safranrisotto
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Safranrisotto
wird nicht nur wegen seiner Farbe, sondern auch wegen des Geschmacks geschätzt.
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Safran ist ein begehrter
gelber Farbstoff und ein wohlschmeckendes Gewürz. In Mund sollte man
es sich nicht entgehen lassen, in einem Restaurant Safranrisotto, Safrannudeln
oder eine Safransuppe zu essen. Auch Brot oder Wein wird gelegentlich mit
Safran verfeinert. Im Gegensatz zur helleren Gelbfärbung der Curcuma
färbt der Safran die Speisen orangegelb. Safran diente früher
auch als Farbkomponente für Parfüms, Haarwässer und Likörs.
Pflanzendrogen aus Safran werden in der Medizin eingesetzt. Sie hellen die Stimmung auf,
regen den Kreislauf an und wirken entzündungshemmend.
Auch eine Wirkung als Aphrodisiakum wird dem Safran nachgesagt.
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