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Ostereier färben
 
Das Färben von Ostereiern mit Naturfarben ist weit verbreitet. Dieser Projektbaustein kann auch mit jüngeren Schüler durchgeführt werden. Die Naturfarbstoffe haften sehr gut auf der Kalkschale der Eier, da sie einen Farblack bilden. Sehr schöne und intensive Brauntöne erzielt man mit Zwiebel- und Nussschalen. Durch das Aufkleben von Motiven kann man Stellen abdecken, die nach dem Färben weiß bleiben. Besonders intensive Gelbtöne erzielt man mit der Chinesischen Gelbbeere oder mit Annatto. Besonders schwierig herzustellen sind zarte Blautöne, die aus Malvenblüten zugänglich sind.
  
   
Anregungen
Früher durften die Färber unter Strafandrohung nur Farbstoffe verwenden, die als Abfall bei der Produktion von Lebensmitteln oder anderen Produkten anfielen. Nie wurde ein Lebensmittel selbst eingesetzt. Im Hinblick auf diese historische Tradition sollte man so weit wie möglich auf den Einsatz von Lebensmitteln, die einen Nährstoffwert besitzen, verzichten. Man kann mit den Schülerinnen und Schülern zunächst Zwiebel- oder Nussschalenabfälle sammeln. Farbstoffe, die ein toxisches Potenzial besitzen, sollten nicht eingesetzt werden. Man wird neben den Zwiebel- und Nussschalen vor allem auf Farbstoffe wie Annatto, Cochenille oder Kurkuma zurückgreifen, die zum Färben von Lebensmitteln zugelassen sind. Farbstoffe wie Blauholz, Krapp, Rotholz oder Sandelholz sind zwar nicht unbedingt giftig, sie sind aber für Lebensmittel nicht zugelassen. Daher wird empfohlen, diese Farbstoffe nur für ausgeblasene Eier einzusetzen. Bei fachgemäßer Färbung bleibt der größte Teil des Farbstoffes in der Schale des gekochten Eis. Allerdings ist nicht zu vermeiden, dass das Ei an einigen Stellen durchfärbt. 
  
  
Naturfarbstoffe für das Färben von Eiern

   
Es werden Wurzeln, Hölzer, Blüten, Samen, Früchte oder Teile davon benützt.
 
  
Die Eier werden zunächst bis zu 10 Minuten gekocht. Um zu verhindern, dass die Eier beim Kochen platzen, kann man sie oben und unten leicht anpieken. Der Farbstoffextrakt wird durch Kochen von mehreren Löffeln des Farbstoffes in einem halben Liter Wasser und dem nachfolgenden Sieben durch ein Geschirrtuch hergestellt. Die zugegebene Menge und die Färbedauer hängt vom Farbstoff ab. So sind Blauholz oder Cochenille sehr ergiebig, während die Malvenblüten nur schwach färben. Bei diesen darf das Färbebad auch nicht im kochenden Wasser angesetzt werden, weil sonst der empfindliche Farbstoff zerstört wird. Als Färbegefäß eignen sich Einmachgläser oder alte Töpfe. Die gekochten Eier werden mit einem Esslöffel in den heißen Farbstoffextrakt gelegt und mehrere Minuten lang gefärbt.  
  
 
Ostereier - mit Naturfarbstoffen gefärbt

 
Die Intensität der Färbungen hängen vom Farbstoff selbst und von anderen Faktoren ab.
 
 
Die Zugabe von Essig ist beim Färben mit Naturfarbstoffen nicht notwendig. Nach der Theorie soll der Essig die Schale aufrauhen, so dass der Farbstoff besser eindringen kann. Einige Naturfarbstoffe werden durch Essig zerstört. Blauholz oder Krapp wirken als Indikator, diese Farbstoffe ändern ihre Farbe bei Zugabe von Essigsäure. Nach dem Abkühlen und Trocknen kann man die gefärbten Ostereier mit einer Speckschwarte einreiben, damit sie schön glänzen. Zu fettige Eier reibt man mit einem Küchentuch ab. Alternativ dazu eignet sich auch Margarine. Zum Färben oder Bemalen von ausgeblasenen Eiern piekt man oben und unten ein kleines Loch in das rohe Ei und bläst den Inhalt in eine Schale aus. Der Inhalt wird zu einer Speise verarbeitet. Mit den kreativ gestalteten Eiern kann man Osterdekorationen entwerfen. Sie stellen ein nettes Geschenk dar. 
  
Arbeitsaufgaben 
  • Finde durch Experimentieren heraus, wie man die Farbintensität der Färbung auf den Eiern erhöhen kann.
  • Beeinflusst die Zugabe von Essig oder von Kalk den Färbevorgang? Ergeben die Färbungen bei unterschiedlichen Temperaturen verschiedene Ergebnisse? Färben weiße Eier besser als braune?
  • Informiere dich über die Beschaffungskosten und teste die Ergiebigkeit der Farbstoffe. Beurteile welche Färbungen wirtschaftlich rentabel sind, wenn die gefärbten Eier verkauft werden sollen.
   
Weitere Infos
Portraits der Farbstoffe  Annatto, Blauholz, Cochenille, Krapp und Kurkuma

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