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  Zinn(IV)-oxid   SnO2 
    
 
 
 

 
Weißes Pulver oder Kristalle

Vorkommen 
Mineral Cassiterit
Molmasse  150,709 g/mol 
 
 


AGW  8 mg/m3 (TRGS 900)  
Dichte  6,85 g/cm3   
Schmelzpunkt  +1630 °C  
Wasserlöslichkeit 
unlöslich
- - Entsorgung  G 4   
Etikett drucken Deutscher Name Englischer Name
CAS 18282-10-5  Zinn(IV)-oxid   Tin(IV) oxide
   
Eigenschaften 
 
Zinn(IV)-oxid löst sich in Wasser nicht. Es gehört zu den Amphoteren und reagiert sowohl mit Säuren als auch mit Basen: Mit heißer, verdünnter Schwefelsäure erhält man Zinn(IV)-sulfat Sn(SO4)2, in der Schmelze mit Natriumhydroxid entsteht Natrium(IV)-stannat Na2SnO3:
  
SnO2  +  2 H2SO4   Sn(SO4)2
SnO2  +  NaOH   Na2SnO3  +  H2O 
 
Durch Glühen mit Kohlenstoff oder durch Erhitzen im Wasserstoffstrom kann man Zinn(IV)-oxid leicht zu Zinn reduzieren.  
     
 
Herstellung 
  
Beim Blasen von hoch erhitzter Luft über geschmolzenes Zinn entsteht Zinn(IV)-oxid. Das Zinn selbst verbrennt bei 1500 °C zu Zinn(IV)-oxid. Eine andere Möglichkeit wäre das Leiten eines Gemisches von Zinn(IV)-chlorid mit Wasserdampf durch erhitzte Quarzglasröhren. Hierbei entsteht kristallines Zinn(IV)-oxid.
     
  
Verwendung 
  
Zinn(IV)-oxid ist ein Poliermittel für Stahl und Glas. Bei der Herstellung von Keramikglasuren und  Milchglas dient es zum Eintrüben. In einer Mischung mit zinnorganischen Verbindungen lassen sich Glasrisse reparieren. Die chemische Industrie benötigt es als Trägermaterial für Katalysatoren oder es wird selbst als Katalysator in organischen Synthesen eingesetzt. 
 
Neuerdings gewinnt Zinn(IV)-oxid zunehmend an Bedeutung in der Mikroelektronik. In Lichtleitfasern oder in LCD's wird es zur Herstellung einer transparenten, leitfähigen Schicht benötigt. Aber auch für die Photovoltaik gibt es einen interessanten Einsatzbereich: In der Grätzelzelle sind die Elektroden auf der Innenseite mit Fluor-dotiertem Zinn(IV)-oxid beschichtet. Die Arbeitselektrode ist außen mit Titandioxid und einer dünnen Lage mit einem natürlichen Farbstoff beschichtet, die Gegenelektrode mit einem Katalysator wie Platin. Die Dicke der Schichten liegen im Nanobereich. Diese sogenannten Farbstoffsolarzellen benötigen kein Silicium und können elektrischen Strom aus Sonnenenergie erzeugen. Hierbei erfolgt die Absorption von Licht durch den Blattfarbstoff Chlorophyll. 

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