Kaliumbromat KBrO3
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Weißes, kristallines
Pulver |
Molmasse 167,000 g/mol
AGW k.A., krebserzeugender Stoff
Dichte 3,27
g/cm3
Schmelzpunkt
+350 °C
Zersetzung
+434 °C
Wasserlöslichkeit
100g
H2O lösen bei 20 °C 6,8 g |
Piktogramm
GHS 03
GHS 06
GHS 08
Gefahr |
Gefahrenklassen
+ Kategorie
Oxidierende Feststoffe 1
Karzinogenität 1B
Akute Toxizität oral 3
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HP-Sätze
(siehe auch Hinweis)
H 271,
301, 350 P 210,
220, 221, 280.1-3,7,
301+312, 306+360, P308+313
Entsorgung Reste gesondert entsorgen |
Etikett
drucken |
Deutscher Name |
Englischer Name |
CAS 7758-01-2 |
Kaliumbromat |
Potassium bromate |
Bemerkung
für
Schulen: Kaliumbromat ist ein krebserzeugender Stoff. Er darf
in Deutschland nach einer Ausnahmeregelung in der RISU an allgemeinbildenden Schulen
nur für analytische Zwecke verwendet werden. Bromate bilden mit
brennbaren Stoffen explosive und reibungsempfindliche Mischungen. Es
darf nur absolut sauberes, analysenreines Kaliumbromat aufbewahrt und
eingesetzt werden. Explosionsversuche sind wegen der hohen
Instabilität des Bromat-Ions und vor allem auch wegen des
krebserzeugenden Potenzials extrem problematisch!
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Eigenschaften
Kaliumbromat
löst sich in kaltem Wasser nur mäßig, in warmem Wasser
dagegen deutlich besser. Beim Erhitzen auf 350 °C beginnt es zu
schmelzen, bei 434 °C zersetzt es sich unter Sauerstoffabspaltung.
Mit brennbaren Stoffen wie Schwefel, Kohlenstoff, Phosphor oder mit
organischen Stoffen entstehen explosive Gemische, die bei Reibung oder
Berührung explodieren können. Nach der Stellung von Brom im Vergleich zum Chlor im Periodensystem müsste
Kaliumbromat ein schwächeres Oxidationsmittel wie Kaliumchlorat
sein. Tatsächlich ist es aber so, dass Bromate instabiler als
Chlorate sind und die Oxidationsgeschwindigkeit höher ist. Daher
reagieren entsprechende Mischungen sogar noch heftiger.
Bei den üblichen
Schauversuchen an Universitäten über oszillierende Reaktionen
wird Kaliumbromat als Oxidationsmittel eingesetzt. Die in der Literatur
beschriebenen Experimente nach Belousov und Zhabotinsky
sind aufgrund des Gefahrenpotenzials für allgemeinbildende Schulen
weniger geeignet. Natriumbromat würde sich als Ersatzstoff
dafür zwar eignen, es wird momentan nicht als krebserzeugend
eingestuft, aber ein entsprechendes Potenzial des Bromat-Salzes
könnte ebenfalls vorhanden sein. Außerdem entsteht bei der
Reaktion elementares Brom.
Oszillierende Reaktion unter Beteiligung von Bromat-Ionen
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Herstellung
Die Gewinnung kann durch Elektrolyse
einer Kaliumbromid-Lösung erfolgen.
Eine andere Möglichkeit wäre das Einleiten von Brom in
heiße Kalilauge: Dabei entsteht ein Gemisch aus Kaliumbromid und
Kaliumbromat. Dieses löst sich im Wasser schlechter als Kaliumbromid. So lassen sich die beiden Salze durch Kristallisation gut voneinander trennen.
3 Br2 + 6 KOH 5 KBr + KBrO3 + 3 H2O
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Verwendung
Kaliumbromat wird im
Labor aufgrund seiner Eigenschaften als starkes Oxidationsmittel in der
Maßanalyse als Urtitersubstanz benötigt. Bei der Oxidimetrie
werden die Bromat-Ionen in saurer Lösung zu Bromid-Ionen
reduziert. So lassen sich die Konzentrationen von Reduktionsmitteln
bestimmen. Beim Endpunkt der Titration entsteht elementares Brom,
was an der Braunfärbung zu erkennen ist. Das erste
überschüssige Bromat-Ion reagiert nach dem Endpunkt mit einem
Bromid-Ion unter Bildung von Brom. Setzt man einen empfindlichen
Farbstoff wie Methylrot zu, wird dieser durch das Brom zerstört. So
lässt sich der Endpunkt durch das Verschwinden der Rotfärbung
noch besser erkennen. |
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