Gallussäure C7H6O5
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Farblose oder leicht bräunliche Nadeln
oder kristallines Pulver
Vorkommen
Galläpfel, Baumrinden, Tee
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Molmasse 170,120 g/mol
AGW keine Angaben
Dichte 1,694
g/cm3
Zersetzung
+253 °C
Wasserlöslichkeit
Konz. bei 15 °C 9,4
g/l
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HP-Sätze (siehe auch Hinweis)
P 280.3 Entsorgung
G 3 |
Etikett
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Dt. Bezeichnung
Synonyme (deutsch) |
Engl. Bezeichnung
Synonyme (engl.) |
CAS 149-91-7 |
Gallussäure
3,4,5-Trihydroxybenzoesäure |
Gallic acid
3,4,5-Trihydroxybenzoic acid
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Eigenschaften
Gallussäure
bildet farblose Nadeln oder ein kristallines Pulver, das aufgrund von
Verunreinigungen aus natürlicher Gewinnung
leicht bräunlich erscheint. In kaltem Wasser ist die aromatische
Trihydroxycarbonsäure schlecht löslich, in warmem Wasser
steigt die Löslichkeit erheblich an. Sie ist auch in Ethylalkohol,
Glycerin und Aceton löslich. Beim Erhitzen zersetzt sich die
Gallussäure zu Pyrogallol und Kohlenstoffdioxid. Gallussäure
oxidiert leicht und wirkt als Reduktionsmittel. Sie kann in alkalischen
Lösungen Silbersalze zu Silber reduzieren.
Der Name leitet sich von den Gallen ab, die auf Anregung der Gallwespenlarve in den Blättern bestimmter Bäume entstehen. Tannin oder Gerbsäure ist ein gelbbraunes Naturprodukt, das aus Galläpfeln und Eichenrinden gewonnen wird. Es enthält als
Komponenten verschiedene Glucose-Ester der
Gallussäure. Mit wässrigen Eisen(II)-sulfat-Lösungen bilden Tannin oder Gallussäure Eisengallustinte, die direkt nach dem
Schreiben farblos erscheint. Erst nach
einigen Minuten färbt sie sich blauschwarz. Dies hängt
damit zusammen, dass sich mit dem Sauerstoff der
Luft ein Eisen(III)-Komplex der Gallussäure bildet.
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Herstellung
Gallussäure
kann man aus Galläpfeln gewinnen. Die im Tannin enthaltenen
Glucose-Ester der Gallussäure werden mit Säuren hydrolytisch
oder durch Enzyme aus Schimmelpilzen enzymatisch gespalten.
Holzige Eichen-Gallen der Färbergallwespe Andricus gallaetinctoria |
Verwendung
Gallussäure ist ein bedeutender Rohstoff zur Herstellung der dokumentenechten Eisengallustinte.
Wichtige Staatsverträge werden noch heute mit dieser Tinte
unterzeichnet. Der Gerbstoff Tannin eignet sich zum Gerben von Leder.
Beim Gerben werden die langkettigen Eiweißmoleküle der
Tierhäute untereinander vernetzt, so dass sie im Wasser oder bei
Feuchtigkeit nicht mehr aufquellen und faulen. Die Ester der
Gallussäure sind als Konservierungsmittel und Antioxidationsmittel
in Lebensmittel zugelassen:
Propylgallat E 310, Octylgallat E 311 und Dodecylgallat E 312.
Gallussäure wird wegen ihres Reduktionsvermögens auch in
fotografischen Entwicklern eingesetzt. In der chemischen Industrie wird
sie zur Herstellung von Pyrogallol benötigt.
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