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Vergleich Calcit – Aragonit

Der Stoff Calciumcarbonat tritt in drei natürlichen Modifikationen auf: Der Calcit kristallisiert im trigonalen System, der Aragonit im orthorhombischen System und der Vaterit im hexagonalen System. Der Vaterit kommt selten vor, während Calcit und Aragonit häufig auftreten. Die drei Minerale können aufgrund der Kristallformen unterschieden werden.

Eigenschaften Calcit Aragonit
  Calcit

Calcitkristalle sind tendenziell eher dick oder rund, wie bei diesem Kanonenspat aus Zacatecas.
Aragonit auf Calcit

Aragonitkristalle sind häufig nadelig spitz. Bei dieser Stufe aus Mexiko wächst Aragonit auf Calcit.
Wachstums-
bedingungen
Beim Ausgasen von CO2 aus der wässrigen Calciumhydrogencarbonat-Lösung bildet sich Calcit.

Magnesium-Ionen in der Kristallisations-Lösung verhindern das Calcit-Wachstum und begünstigen das Wachsen des Aragonits.
Zusammen-
setzung
Calciumcarbonat (CaCO3)

Oft Mangangehalte, aber auch Mischreihen mit anderen Carbonaten, häufig Spuren von Blei, Eisen, Zink, Barium, Strontium oder Cobalt
Calciumcarbonat (CaCO3)

Es sind nur sehr geringe Verunreinigungen anderer Elemente vorhanden.

Löslichkeit    
in Säuren
In Säuren wie Salzsäure unter Aufbrausen und Entwicklung von Kohlenstoffdioxid CO2:

 Salzsäure auf Calcit
Bildet ebenfalls mit Säuren Kohlenstoffdioxid; löst sich in kohlesäurehaltigem Wasser aber besser als Calcit. Die bessere Löslichkeit des Aragonits ermöglicht einen chemischen Nachweis.





Kristallsystem Trigonales System Orthorhombisches System
Kristalle Kristalle kommen sehr häufig vor, die drei Grundformen Rhomboeder, Skalenoeder und Prismen sind typisch, es existieren zahlreiche Trachten:   
 Rhomboeder  Skalenoeder  Prisma
 
Ausgeprägte Kristalle mit gut erkennbaren Prismen, Pinakoiden und Dipyramiden sind sehr selten, meist finden sich nadelige oder stalaktitische Aggregate.


      Aragonit Kristall

Zwillinge Zwillinge kommen beim Calcit in vielen Formen vor und sind bei Sammlern begehrt:

Calcit-Zwilling
Aragonit ist oft verzwillingt, wie bei diesem Drilling aus Minglanilla in Spanien:

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Mohshärte 3 3,5 – 4
Spaltbarkeit Vollkommen als Spaltrhomboeder

 
Spaltbarkeit undeutlich   

Dies ist eine der wenigen Methoden zur einfachen Unterscheidbarkeit der beiden Mineralien. Aragonit bildet keine Spaltrhomboeder.




Lichtbrechung Sehr hohe Doppelbrechung (siehe Bild oben) Maximale Doppelbrechung
Dichte 2,6 – 2,8 g/cm3 2,95 g/cm3
Farbe Farblos und durchsichtig, weiß durch Gasbläschen, seltener auch  farbig: gelb oder rot durch Eisen-Ionen, rosa durch Cobalt-Ionen, durch Einschlüsse anderer Mineralien auch andere Farben. Weiß, farblos, eher selten durch Einschlüsse anderer Mineralien farbig: gelb, grün, rot, blau, schwarz.
 
 
 
Strichfarbe Weiß Weiß
Fluoreszenz Bei Anregung mit kurz- und langwelligem UV-Licht treten verschiedene Fluoreszenz- Farben auf (rosa, grünlich, weiß), Spuren von Mangan erzeugen intensive Rotfärbung:   
Bei Anregung mit kurz- und langwelligem UV-Licht treten viele verschiedene Fluoreszenz-Farben auf (gelblich, rot, blau, orange):


Manganhaltiger Calcit


Langwelliges UV-Licht

Aragonit mit Schwefel vom Ätna


Langwelliges UV-Licht
Vorkommen     Sehr häufiges Mineral Häufiges Mineral
Entstehung Entstehung magmatisch, sedimentär und metamorph; als Kristalle in Klüften fast aller Gesteine; als Absatz bei Quellen (Kalksinter-Terrassen); in Höhlen (Stalagmiten und Stalaktiten); die Kapseln von Seeigeln sind aus Calcit-Einkristallen aufgebaut. In Hohlräumen vulkanischer Gesteine, in der Oxidationszone von Erzlagerstätten (Aragonit-Eisenblüte); als Ausfällung im Meerwasser (Rotes Meer); in Schwefel-Lagerstätten (Ätna); als Ausfällung bei Quellen; die Schalen vieler Muscheln und Schnecken bestehen aus Aragonit.


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