Die Zustandsformen des Schwefels
Stoffe wie Schwefel oder Wasser zeigen vielfältige Gestaltformen. Chemiker sprechen von Aggregatzuständen und Modifikationen, wir sprechen vorläufig von Erscheinungs- oder Gestaltformen. Eine Interpretation der Beobachtungen mit Hilfe von Teilchenvorstellungen wäre an dieser Stelle nicht nur verfrüht, sondern würde die Schülerinnen und Schüler vollends verwirren. Viel wichtiger ist die Erkenntnis, dass Stoffe zahlreiche Gestaltformen annehmen können. Initiation
Die Zielstellung des Experiments wird insofern vorgegeben, dass die Schülerinnen und Schüler den Schwefel im Reagenzglas über der Brennerflamme erhitzen und die Veränderungen beobachten. Das Reagenzglas wird zwei Zentimeter hoch gefüllt und mit einem Stopfen aus Glaswolle versehen, so dass der Schwefeldampf nicht entweichen kann. Die Schülerinnen und Schüler beobachten die Vorgänge beim langsamen Erhitzen und auch beim Abkühlen. In einem erneuten Experiment schütten sie den geschmolzenen Schwefel in kaltes Wasser, sie ziehen Fäden und beobachten die Erscheinungen mit der Lupe. Bei diesem Versuch verändert sich der Schwefel grundlegend in seinen Eigenschaften: Farbe und Elastizität verändern sich. Nach diesem ersten Grundversuch werden weitere Aufgaben gestellt: „Findet möglichst
viele Gestaltformen des Schwefels durch Experimentieren heraus!“
Entsorgung: Geringe Reste Schwefel können im laufenden Abzug verbrannt werden. Achtung, dabei entsteht toxisches Schwefeldioxid!
Die zerschlagenen Reagenzgläser und der übrige Schwefel
sammelt man im Abfallbehälter für anorganische Feststoffe. Es
wird generell
empfohlen, Abfälle für brennbare Feststoffe in einem
brandsicheren Behälter mit Deckel und Sandeinlage zu sammeln.
Schwefel darf nicht zusammen mit Metallresten oder oxidierend wirkenden Stoffen gesammelt werden.
Ergänzung In der Natur kristallisiert Schwefel normalerweise nach dem orthorhombischen Kristallsystem. Er kommt in mächtigen Lagern in der Nähe von Vulkanen vor, wo er aus vulkanischen Gasen abgelagert wurde. Elementarer Schwefel kann aber auch von Bakterien gebildet werden und findet sich dann in Gips- und Salzlagern oder in Mergeln und Tonen. |