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Bei
der Filtration können Feststoffe aus einer Suspension von einer
Flüssigkeit
abgetrennt werden. Ist zum Beispiel Wasser mit Erde verunreinigt,
können die unlöslichen Anteile herausfiltriert werden. Im
Filter bleibt der feste Rückstand
zurück, der auch als Filterkuchen bezeichnet wird. Die durch den Filter
durchfließende Flüssigkeit mit den gelösten Stoffen bildet das Filtrat.
Ein
bekanntes Beispiel aus dem Haushalt ist das Zubereiten von Kaffee in
einer Kaffeemaschine. Genaugenommen handelt es sich dabei aber um eine Extraktion
der Inhaltsstoffe wie Coffein und Aromastoffe mit einer gleichzeitigen
Filtration des unlöslichen Kaffeesatzes. Im Labor verwendet man Filterpapier, das in verschiedenen Formen und Porengrößen
erhältlich ist. Je feiner die Poren, umso langsamer
verläuft die Filtration, aber umso feinere Niederschläge werden
herausgefiltert. Zum Einsatz eines Rundfilters in einem Trichter wird
der Filter zweimal in der Mitte gefaltet und dann zu einem Kegel erweitert
(siehe Bild rechts). Faltenfilter besitzen eine größere Filterfläche
und beschleunigen daher den Filtrationsvorgang. Sie sind fertig gefaltet
erhältlich.
Es wird empfohlen, das
zu filtrierende Stoffgemisch an einem Glasstab entlang in den Filter laufen
zu lassen. Der Trichter sollte die Glaswand des Gefäßes mit
dem Filtrat berühren. Der Filterkuchen wird nach dem Filtrieren vom
Filter mit einem Spatel abgekratzt. Oft ist es auch notwendig, den Filterkuchen
an der Luft oder durch Aufdrücken weiterer Filterpapierlagen zu trocknen.
Filtriergestelle erleichtern den schnellen Aufbau einer Filtrierstation.
Besonders nützlich
sind auch Nutschen (Büchner-Trichter) aus Porzellan, die einen Einsatz
besitzen, auf den ein Rundfilterpapier gelegt wird. Die Nutsche wird auf
eine Saugflasche mit Gummiring aufgelegt und mit Hilfe eines dicken Vakuumschlauchs
an eine Vakuumpumpe oder eine Wasserstrahlpumpe angeschlossen. Nach Zugabe
von wenig destilliertem Wasser auf den Rundfilter wird dieser durch den
entstehenden Unterdruck angesaugt. Danach kann eine Filtration mit Unterdruck
durchgeführt werden. Dieses Verfahren ermöglicht sehr schnelle
Filtrationen mit wenig Zeitaufwand, wenn zum Beispiel größere
Mengen an Kalkwasser aus Calciumhydroxid
hergestellt werden sollen. Zur Sicherheit sollte zwischen die Pumpe und der Saugflasche eine Woulfesche Flasche eingesetzt werden. Saugflaschen und Woulfesche Flaschen sind besonders dick und haben einen gewölbten Boden.
Abnutschen mit Nutsche, Saugflasche und Woulfesche Flasche durch Unterdruck Fritten aus Glas oder Porzellan
(Filtertiegel) sind Tiegel mit eingearbeiteten, porösen und durchgängigen
Scheiben als Boden, die in der analytischen Chemie zum Absaugen von Fällungen
dienen. Der Rückstand kann dann direkt zusammen mit der Fritte gewogen
werden. Auch sie werden auf eine Saugflasche aufgesetzt. Porzellanfritten
kann man mit einem Brenner erhitzen. Glasfritten werden nur im Trockenschrank
erhitzt. Ihre Reinigung erfolgt stets mit Chemikalien und niemals mechanisch,
also keinesfalls durch Kratzen mit dem Spatel.
In der Schule eignen sich auch Geschirrtücher aus Leinen oder Baumwolle zum schnellen und
groben Filtrieren von großen und nicht toxischen Flüssigkeitsmengen.
Diese Technik kann zum Beispiel beim Filtrieren eines Farbstoffextrakts angewendet werden. Die Geschirrtücher können gewaschen und für den gleichen Zweck mehrfach verwendet werden.
Filterpressen werden in der chemischen Industrie eingesetzt, wenn größere Mengen
filtriert werden sollen. Die Apparatur besteht aus langen Reihen von Filterzellen, in denen die zu filtrierende Flüssigkeit durch die Filterplatten gepresst
wird. Diese bestehen aus Papier, Gewebe oder Druckmembranen. Mit Hilfe einer Pumpe wird die zu filtrierende Suspension mit bis zu 20 bar Druck durch die Filterzellen gepresst. Das Verfahren ist nicht kontinierlich. Wenn die Filterpresse voll ist, muss der Filterkuchen aus der Apparatur manuell entfernt werden.
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