Phosphosiderit
e. Phosphosiderite
Nach dem Element Phosphor und dem griechischen Wort sideros („Eisen“)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Fe3+PO4 • 2 H2O
Phosphate
hellrot, purpur, violett, gelblich, grünlich
weiß
Glasglanz, Harzglanz
durchscheinend bis durchsichtig
3,5 – 4
2,76 g/cm³
deutlich
uneben

monoklin
monoklin-prismatisch
Phosphosiderit aus Hagendorf-SüdLupe

Beschreibung

Während der Siderit aus einem Eisencarbonat aufgebaut ist, besteht der Phosphosiderit aus einem Eisenphosphat. Der Strengit ist eine Modifikation mit gleichem chemischen Aufbau, dieser kristallisiert aber nach dem orthorhombischen System, während der Phosphosiderit Kristalle nach dem monoklinen System bildet. Die Farbe des Phosphosiderits variiert hauptsächlich von Rot bis Violett, aber auch farblose, klare Kristalle sind zu finden. Der bevorzugte Habitus der Kristalle ist tafelig, es kommen auch faserige, nierige, traubige oder krustige Aggregate vor. Das Mineral löst sich in Salzsäure auf.

Der französische Mineraloge Alfred Des Cloiceaux (1817–1897) entdeckte das Mineral im Jahr 1858 und hielt es zunächst für eine Varietät des Hureauliths. Die deutschen Mineralogen Wilhelm Bruhns (1864–1929) und Karl Busz (1863–1930) erkannten den eigenständigen Charakter des Minerals und benannten es nach dem Element Phosphor und dem griechischen Wort sideros („Eisen“). Phophosiderit findet man zum Beispiel beim bayerischen Waidhaus in der Grube Hagendorf-Süd oder in der Silbergrube. Sehr schöne traubige, violett gefärbte Aggregate liefert die Sitio do Castelo Mine bei Folgosinho in Portugal. Kompaktes Material wird gelegentlich zu Schmucksteinen verschliffen.
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