Lorándit toxisch
engl. Lorándite
Nach dem Mathematiker, Bergsteiger und Kultusminister von Ungarn Eotvös Loránd (1848–1919)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
TlAsS2
Sulfide
rot, gräulich
rot
Metallglanz
durchscheinend bis durchsichtig
2 – 2,5
5,5 g/cm³
vollkommen
uneben

monoklin
monoklin-prismatisch
Lorándit mit AuripigmentLupe

Beschreibung

Lorándit ist ein sehr seltenes, rotes Arsen-Thallium-Mineral, das relativ weich und spröde ist. Es zählt wie der antimonhaltige Weissbergit (TlSbS2) zu den Mineralen mit einem Thallium-Anteil. Kristalle mit prismatischem oder nadeligem Habitus sind selten. Häufiger kommen derbe oder körnige Aggregate vor. Der Lorándit ist oft mit Auripigment oder Realgar vergesellschaftet. Er ist in konzentrierter Salpetersäure und in Königswasser löslich, der dabei ausfallende Schwefel schwimmt nach oben. Das Mineral schmilzt vor dem Lötrohr, dabei werden stark toxische Dämpfe frei. Die Marshprobe verläuft positiv. Bei der Flammprobe zeigt die Flamme einen grünen Anteil, der auf Thallium hinweist. Das private Sammeln ist problematisch. Das stark toxische Mineral darf nicht in Wohnungen gelagert werden, es muss in einer geschlossenen Dose aufbewahrt werden.

Die Erstbeschreibung des Minerals erfolgte 1894 durch den ungarischen Mineralogen József Sándor Krenner (1839–1920). Er benannte es nach dem Mathematiker, Bergsteiger und Kultusminister von Ungarn Eotvös Loránd (1848–1919). Als Typlokalität gilt Allchar bei Roszdan in Mazedonien. Das Mineral wird zum Beispiel auch in der Grube Lengenbach im Schweizer Binntal oder im chinesischen Bezirk Qianxinan gefunden. Der Lorándit besitzt als als Erz zur Gewinnung des Elements Thallium aufgrund seiner Seltenheit nur eine geringe Bedeutung.
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