Gadolinit-Gruppe
engl. Gadolinite
Nach dem finnischen Chemiker Johan Gadolin (1760–1852) (Klaproth 1800)
Formel Gadolinit-(Y)
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Y2Fe2+Be2O2(SiO4)2 
Silicate
schwarz, grünlich, bräunlich
grau
Glasglanz, Fettglanz
durchscheinenend bis undurchsichtig
6,5 – 7
4 – 4,6 g/cm³
sehr undeutlich
muschelig, splittrig

monoklin
monoklin-prismatisch
Gadolinit aus IvelandLupe

Beschreibung

Zu der Gadolinit-Gruppe zählen mehrere Seltenerden-Mineralien, die Yttrium-, Cer- oder Lanthan-Ionen enthalten können. In den Gadoliniten finden sich neben Yttrium und Cer auch Beimengungen von radioaktivem Thorium und von anderen Seltenerden-Elementen. Sie sind relativ hart und sind in undurchsichtiger Form oft tief schwarz, während die Kristalle im Durchlicht grünlich erscheinen. Es kommen Kristalle mit prismatischem oder tafeligem Habitus vor. Man findet auch derbe, massige oder eingewachsene Aggregate. Die Gadolinite zersetzen sich mit Salzsäure, sie verglimmen vor dem Lötrohr.

Gadolinit von der Abichlalm
Lupe
Gadolinit-(Y) von der Abichlalm, Untersulzbachtal
1787 fand der schwedische Armeeleutnant und Chemiker Carl Axel Arrhenius (1757–1824) nordöstlich von Stockholm beim Dorf Ytterby auf der Schäreninsel Resarö – heute Gemeinde Vaxholm – ein schwarzes Mineral, das er zunächst „Ytterbit“ nannte. Darin entdeckte der finnische Chemiker Johan Gadolin (1760–1852) im Jahr 1794 das Element Yttrium. 1800 benannte Klaproth den Ytterbit zu Ehren von Johan Gadolin in den Namen Gadolinit um.

Die historischen Vorkommen bei Vaxholm in Schweden sind heute erschöpft. Man findet Gadolinit zum Beispiel in Iveland in Norwegen oder in Cuasso al Monte in der Lombardei. Auch im Gasteinertal und im Untersulzbachtal in Österreich kommt Gadolinit vor. Reiche Erzvorkommen gibt es in den USA, in Russland und in Japan. Yttrium wird heute vor allem aus Flussseifen, die Xenotime enthalten, gewonnen.
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