Eudialyt
engl. Eudialyte
Nach den griechischen Wörtern eu („gut“), dyo („zwei“) und lýein („lösen“)
Formel

Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Na15Ca6Fe3Zr3Si(Si25O73)
(O,OH,H2O)3(Cl,OH)2
Silicate
rot, rosa, gelblich, bräunlich
weiß
Glasglanz, matt
durchscheinend bis durchsichtig
5 – 5,5
2,7 – 3,1 g/cm³
deutlich
uneben

trigonal
ditrigonal-skalenoedrisch
Eudialyt von der Kola-HalbinselLupe
Eigenschaften
Varietäten
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Eigenschaften

Eudialyt ist ein an bestimmten Fundstellen häufiges, weltweit gesehen aber eher seltenes Mineral, das aus einem Natrium-Calcium-Eisen-Zirkon-Silicat aufgebaut ist. Ein Eudialyt erscheint meist rot, gelegentlich auch gelblich oder bräunlich. Mit einer Mohshärte von 5 bis 5,5 zählt er zu den relativ harten Mineralen, er ist etwas härter als ein Apatit. Ein Eudialyt ist schwach radioaktiv. Eine Besonderheit ist die leichte Schmelzbarkeit vor der Flamme. Vor dem Lötrohr schmilzt der Eudialyt zu einer grünen, glasartigen Perle. In Säuren zersetzt er sich unter Entfärbung schnell zu einer gelatinartigen Masse. Darin unterscheidet sich ein Eudialyt deutlich von einem Granat, der gegen Säuren relativ gut beständig ist.


Varietäten

Früher hielt man den „Eukolit“ für eine braunrote Varietät des Eudialyts. Heute wird ein Eukolit aber als Varietät des Minerals Ferrokentbrooksit angesehen.


Eudialyt vom Mont Saint-Hilaire in Kanada
Lupe
Eudialyt vom Mont Saint-Hilaire in Kanada
Eudialyt vom Mont Saint-Hilaire in Kanada
Lupe
Eudialyt vom Mont Saint-Hilaire in Kanada
Kristallformen und Wachstum

Die Kristalle kristallisieren nach dem trigonalen System. Sie können bis zu 10 Zentimeter Durchmesser erreichen. Der Habitus ist dicktafelig, kurzprismatisch, rhomboedrisch oder oktaederartig. Auch im Gestein eingewachsene, körnige oder derbe Aggregate kommen vor. Begleitminerale sind – neben einigen anderen – Ägirin, Feldspat (Mikroklin), Nephelin, Sodalith oder Zirkon.


Geschichte

Der deutsche Chemiker Friedrich Stromeyer (1776–1835) beschrieb das Mineral im Jahr 1819 als erster. Er benannte es nach den griechischen Wörtern eu („gut“), dyo („zwei“) und lýein („lösen“). Damit nahm er Bezug auf die chemischen Eigenschaften des Minerals. Als Typlokalität gilt der Ilimaussaq-Komplex bei Narsaq in Westgrönland.


Vorkommen

Eudialyt bildet sich magmatisch, er kommt gesteinsbildend auch in Pegmatiten vor. Eine bei Mineraliensammlern bekannte Fundstelle ist das Khibiny-Massiv (auch Chibiny) auf der russichen Halbinsel Kola südlich von Murmansk. Vom Mont Saint-Hilaire in Kanada stammen kleine, klare Kristalle.


Verwendung

Eudialythaltige Gesteine werden zu Schmucksteinen verschliffen. Das Mineral dient auch zur Gewinnung des Elements Zirconium. Zirkoniumoxid ist ein Rohstoff zur Herstellung von feuerfester Keramik.
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