engl. Axinite
Eigenschaften
Die Axinit-Serie umfasst – je nach chemischem Aufbau – drei Minerale:
Axinit-(Fe),
Axinit-(Mg) und
Axinit-(Mn). In der übergeordneten Axinit-Gruppe ist noch der
Tinzenit zugeordnet. Die Axinite sind hart und treten in vielen Farben auf. Sie sind nach starkem Glühen in Salzsäure löslich. Hierbei fällt eine gallertartige Kieselsäure-Masse aus. Vor dem Lötrohr schmelzen sie und blähen sich zu einer grünen, glasartigen Masse auf.
Minerale der Axinit-Gruppe
Je nach den enthaltenen
Fe2+-, Mg
2+- oder Mn
2+-Ionen erhält man die verschiedenen Axinite. Der
Tinzenit Ca2Mn2+4Al4[B2Si8O30](OH)2 weicht bei der Zahl der Calcium-Ionen leicht vom Axinit-Grundaufbau ab.
Axinit-(Mn) aus Dalnegorsk in Russland
Axinit aus der Iron Cap Mine, Arizona, USA
Axinit-(Fe) vom Piz Vallatscha, Val Medel, Graubünden, Schweiz
Kristallformen und Wachstum
Die Axinite kristallisieren nach dem triklinen System. Typisch sind die viele Flächen, die in verschiedenen Winkeln zueinander stehen. Die Kristalle sind aufgewachsen oder kommen als Schwimmer mit typischen Streifungen vor. Sie bilden gerne keil- oder axtartige Strukturen. Man findet auch stängelige, muschelige oder derbe Aggregate. Zahlreiche Minerale der alpinen Klüfte wie Albit, Andradit, Epidot, Klinozoisit, Prehnit, Quarz, Vesuvianit oder Zoisit treten in Begleitung des Axinits auf. In den Erzlagerstätten wird der Axinit von Erzen wie Chalkopyrit, Johannsenit, Magnetit oder Sphalerit begleitet.
Geschichte
Das Mineral – wahrscheinlich Axinit-(Fe) – wurde 1797 erstmals vom französischen Mineralogen René-Just Haüy (1743–1822) beschrieben. Er benannte den Axinit nach seiner Form unter Bezugnahme auf das griechische Wort
axíne („Axt, Beil“). Axinit-(Fe) gilt seit 1911, Axinit-(Mg) seit 1975 und Axinit-(Mn) seit 2004 als eigenständiges Mineral. Der Tinzenit ist 2016 als weiteres Mineral zur übergeordneten Axinit-Gruppe hinzugekommen.
Vorkommen
Axinit kommt in den alpinen Klüften vor, oder er bildet sich hydrothermal in Erzlagerstätten. In Deutschland findet man ihn im Harz oder bei Thum im sächsischen Erzgebirge. Aufgrund dieses Vorkommens bezeichnete man den Axinit früher auch als „Thumerstein“ oder „Thumit“. In der Schweiz findet man den Axinit-(Fe) beispielsweise im Val Medel am Piz Vallatscha. Durch das Val Medel gelangt man zum Lukmanierpass, daher sind solche Fundstücke häufig mit der Bezeichnung „Lukmanierpass“ angegeben. Le Rocher de l'Armentier bei Bourg d'Oisans in Frankreich ist eine weitere bekannte Fundstelle für hervorragend ausgebildete Kristalle. Auch in Baveno in Italien oder in den Puiva Mountains im russischen Ural findet am Axinit. Im russischen
Dalnegorsk kommt Axinit-(Fe) und auch der meist etwas dunklere Axinit-(Mn) vor. In der Iron Cap Mine im US-Bundesstaat Arizona tritt der Axinit in grünlichen bis gelblichen Kristallrasen auf dem Calcium-Mangan-Silicat
Johannsenit auf.
Verwendung
Ein Axinit ist bei Sammlern besonders begehrt, wenn seine flächenreichen, keilförmigen Kristalle die typischen Formen und Flächen des triklinen Kristallsystems aufweisen. Aufgrund ihrer Härte und ihrer Farbenvielfalt werden die Axinite gerne zu Schmucksteinen verschliffen.