Auf
den jungen, saftreichen Trieben der Pappelfeigen lebt die Lackschildlaus
Kerria lacca. Die Schildläuse ernähren sich von dem Pflanzensaft
des Baumes. Bei der Verdauung produzieren die weiblichen Läuse ein
Harz, das sie allmählich ganz umhüllt. In dieser Schutzblase
aus Harz kommen die jungen Schildläuse zur Welt. Die Mutter stirbt
in ihrem Gehäuse und die jungen Läuse bohren sich ins Freie.
Zur Schellack-Gewinnung werden die Zweige abgeschnitten, das Harz wird von
den Blättern und vom Holz getrennt. Das Produkt wird mehrfach gewaschen,
umgeschmolzen und zu einer dünnen Haut ausgezogen. Nach dem Trocknen
zerbricht die Haut und man erhält den Blätterschellack. Der dunkelrote
Rubinschellack (siehe Bild oben) ist genauso wie der gelbe Lemonschellack
eine natürliche Sorte. Die hellen und wachsfreien Sorten aus Indien
eignen sich für die Farben- und Lackindustrie am besten. Da selbst
die hellen Sorten aber immer noch zu viel Farbe aufweisen, wird der Schellack
meist nachgebleicht. Während ungebleichter Schellack als weitgehend
unbedenklich gilt, sind chlorgebleichte Sorten für medizinische Zwecke
und in Lebensmitteln nicht zugelassen. Für ein Kilogramm Schellack
benötigt man mehr als 300000 Lackschildläuse.
Gelber Lemonschellack
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Lemonschellack
ist eine relativ helle, natürliche Sorte aus Indien.
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