Polyacetale, Delrin |
Hermann Staudinger entdeckte einen Stoff aus dieser Gruppe der Polymere bereits in den 1920er-Jahren. Die Polyacetale wurden erstmals im
Jahr 1958 vom US-amerikanischen Konzern DuPont auf den Markt gebracht.
Von technischer Bedeutung sind vor allem die Polyoxymethylene (POM), die unter dem Handelsnamen
Delrin auf dem Markt erhältlich sind. Sie lassen sich durch eine Polymerisation der Aldehyde herstellen. Es handelt
sich um extrem verschleißfeste und beanspruchbare Kunststoffe, die
gegen fast alle gängigen Lösungsmittel beständig sind. Daher
werden sie bei Werkstücken und Gegenständen mit hoher mechanischer
Beanspruchung eingesetzt, zum Beispiel in Zahnrädern, Reißverschlüssen
oder Uhrwerken.
Die nicht stabilisierte, wässrige Formaldehyd-Lösung
polymerisiert bei Raumtemperatur zu Paraformaldehyd. Es handelt
sich dabei um eine polymere Verbindung mit relativ kurzen Ketten. Kühlt
man Formaldehyd auf −80 °C ab, verflüssigt es sich und polymerisiert
in Gegenwart von Alkoholaten oder tertiären Aminen zu durchsichtigen
harten Massen. In diesem Polymerisations-Produkt liegt Polyformaldehyd (Polyoxymethylen)
vor, das sich im Molekül-Aufbau vom Paraformaldehyd durch sehr lange
Ketten mit großer Molekül-Masse unterscheidet. Es lässt
sich zu dem stabilen Kunststoff Delrin weiterverarbeiten.
Grundeinheit eines Polyacetals |