Sulfanilsäure C6H7NO3S
Eigenschaften
Das weiße,
kristalline Pulver löst sich in Wasser und organischen
Lösungsmitteln nur schlecht. In alkalischen Lösungen ist
es dagegen gut löslich. Beim Erhitzen über 288 °C findet
eine Zersetzung statt. Sulfanilsäure kann allergische Reaktionen
auf der Haut verursachen.
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Herstellung
Die Herstellung erfolgt
durch das Erhitzen von Anilin mit konzentrierter Schwefelsäure auf
190 °C in einem Lösungsmittel mit hohem Siedepunkt. Alternativ
kann auch Acetanilid als Ausgangsstoff genommen werden.
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Verwendung
Die pharmazeuztische Industrie benötigt
Sulfanilsäure zur Herstellung von Sulfonamiden, die als
Chemotherapeutika von Bedeutung sind. Auch als Urtitersubstanz beim
Einstellen von Nitrit-Maßlösungen wird sie benötigt. In
der chemischen Industrie ist Sulfanilsäure ein Ausgangsstoff
für die Synthese von Azofarbstoffen wie Methylorange.
Nitrit- und Nitratnachweis mit Lunges Reagenz
Im Analysenlabor dient Lunges Reagenz (und auch Grieß-Reagenz) zum Nachweis von Nitrit- und Nitrat-Ionen.
Dazu wird eine essigsaure 1-Naphthylamin-Lösung mit einer
essigsauren Sulfanilsäure-Lösung auf einer Tüpfelplatte
oder im Reagenzglas vermischt.
Nach Nitrit-Zugabe bildet sich eine rötliche oder rotorange Färbung. Die
Reaktion ist extrem empfindlich. Beim Nitrat-Nachweis wird Zinkpulver
zugegeben, das die Nitrat-Ionen zu Nitrit-Ionen reduziert. Um Nitrat
neben vorhandenem Nitrit zu bestimmen, müssen die Nitrit-Ionen vor
der Zinkzugabe mit Amidoschwefelsäure zu Stickstoff reduziert
werden. Nitrit-Ionen bilden zusammen mit dem Proton der Essigsäure
und der Sulfanilsäure-Anion diazotierte Sulfanilsäure:
Die diazotierte
Sulfanilsäure reagiert mit dem primären, aromatischen Amin
Naphthylamin zu einem roten Azofarbstoff. Das Proton wird dabei wieder
abgegeben.
Die
Nachweisreagenzien müssen immer frisch hergestellt werden, da sie
nur wenige Wochen haltbar sind. Sie müssen getrennt in einer braunen Flasche aufbewahrt werden.
- Reagenz 1: 0,1 g
1-Naphthylamin werden in 10 ml Wasser gelöst. Man erhitzt bis zum
Sieden und gießt die Lösung vom Rückstand ab. Diese wird
mit 75 ml Essigsäure 10% versetzt.
- Reagenz 2: 0,25 g Sulfanilsäure werden in 75 ml Essigsäure 10% gelöst.
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