Sebacinsäuredichlorid C10H16Cl2O2
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Farblose oder milchig gelbgrüne Flüssigkeit
Vorkommen
Rizinussamen (Sebacinsäure)
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Molmasse 239,14 g/mol
AGW keine Angaben
Dichte 1,12 g/cm3
Schmelzpunkt -5
°C
Siedepunkt +161
°C
Wasserlöslichkeit zersetzt sich in Wasser
Flammpunkt +113 °C
Zündpunkt keine Angaben |
Piktogramme
GHS 05
GHS 07
Gefahr
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Gefahrenklassen
+ Kategorie
Akute Toxizität 4
Ätz-/Reizwirkung auf die Haut 1B
Spez. Zielorgan-Toxizität e. 3
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HP-Sätze (siehe auch Hinweis)
H 302, 314, 335
P 260, 280.1-3+7, P301+330+331, 303+361+353,
305+351+338, 309+310
Entsorgung G 2
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Etikett
drucken |
Dt. Bezeichnung
Synonyme (deutsch) |
Engl. Bezeichnung
Synonyme (engl.) |
CAS 111-19-3
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Sebacinsäuredichlorid
Sebacoyldichlorid
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Sebacic acid chloride
Sebacoyl chloride
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Eigenschaften
Sebacinsäuredichlorid ist eine klare Flüssigkeit, die an feuchter Luft stechend nach Chlorwasserstoff
riecht und eine leicht gelbgrüne Färbung annehmen kann. Mit
Feuchtigkeit zersetzt sich der Stoff und es bildet sich eine
Trübung. Er muss daher unbedingt trocken aufbewahrt werden. Es wird
auch das Arbeiten in einem Abzug empfohlen. Bei der Zersetzung entsteht
Sebacinsäure und Salzsäure. Im Brandfall kann
Chlorwasserstoff freigesetzt werden.
Sebacinsäuredichlorid
ist wesentlich reaktionsfähiger als Sebacinsäure. Aus diesem
Grund wird es bevorzugt eingesetzt. Das Dichlorid reagiert mit Hexamethylendiamin sehr leicht in einer Polykondensation zu Polyamid 6.10, das eine Variante des Nylons darstellt.
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Herstellung
Sebacinsäure kann
aus dem Öl der Rizinussamen durch Erhitzen mit Natriumhydroxid oder
mit Salpetersäure gewonnen werden. Das Dichlorid leitet sich von
der Sebacinsäure ab. Die Herstellung ist gar nicht so einfach, so
muss die Dicarbonsäure mit Thionylchlorid, Phosgen oder Posphorchloriden umgesetzt werden, damit man ein Carbonsäurechlorid erhält.
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Sebacinsäure |
Sebacinsäuredichlorid |
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Verwendung
Sebacinsäuredichlorid ist zusammen mit Hexamethylendiamin das bedeutendste Zwischenprodukt zur Produktion von Nylon. Es wird auch zur Herstellung von Weichmachern, Schmiermitteln und Parfümstoffen benötigt.
Aus der Grenzschicht zwischen einer wässrig-alkalischen Lösung von Hexamethylendiamin
(unten, mit Methylenblau angefärbt) und einer Lösung von Sebacinsäuredichlorid
in Hexan (oben)
lässt sich ein Nylonfaden ziehen und auf einem Glasstab aufrollen.
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