Chlorsäure HClO3
• aq
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Farblose Lösung in Wasser
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Molmasse 84,459 g/mol
AGW keine Angaben
pKs-Wert (HClO3) −2,7
Dichte
variabel, je nach Konzentration
Schmelzpunkt
zersetzt sich beim Erwärmen
Wasserlöslichkeit
in jedem Verhältnis
mischbar |
Piktogramme
GHS 03
GHS 05
Gefahr
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Gefahrenklassen
+ Kategorie
Oxidierende Flüssigkeiten
1
Ätz-/Reizwirkg. auf
die Haut 1B
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HP-Sätze (siehe auch Hinweis)
H 271, 314 P 220, 221, 260, 280.1-4+7, 303+361+353,
305+351+338, 309+310, 405
Entsorgung mit viel Wasser verdünnen und separat sammeln |
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Deutscher Name |
Englischer Name |
CAS 7790-93-4 |
Chlorsäure |
Chloric acid |
Bemerkung
für Schulen: Chlorsäure erzeugt schwer
heilende Wunden auf der Haut und zerstört die Hornhaut der Augen.
Brennbare organische Stoffe entzünden sich sofort bei Kontakt mit
Chlorsäure. Es wird empfohlen, Chlorsäure aufgrund des
gefährlichen Potenzials
nicht an Schulen aufzubewahren. |
Eigenschaften
Chlorsäure
ist nur in wässriger Lösung stabil, daher werden im Handel
nur Chlorsäurelösungen angeboten. Für Analysenzwecke ist eine 10%ige Lösung gebräuchlich.
Die konzentrierte 40%ige Lösung ist ein sehr starkes
Oxidationsmittel. Tränkt man Papier oder Holzspäne mit dieser
Lösung, beginnt das Material an der Luft spontan zu brennen. Salze
wie Kaliumchlorid, Natriumbromid oder Natriumiodid werden zu den
entsprechenden Halogenen oxidiert. Die gelbliche Flüssigkeit Euchlorin ist eine Mischung aus konzentrierter Chlorsäure und rauchender Salzsäure: Mit ihr kann man praktisch alle organischen Stoffe zerstören, weil Euchlorin Chlordioxid und Chlor freisetzt:
2 HClO3 + 2 HCl 2 ClO2 + Cl2 + 2 H2O
Die Salze der Chlorsäure nennt man Chlorate. Kaliumchlorat
ist wie die Chlorsäure ein sehr starkes Oxidationsmittel, das mit
brennbaren Stoffen wie Schwefel und Phosphor explosionsfähige
Mischungen bildet. Bei der Neutralisation der Chlorsäurelösung
mit Ammoniaklösung entsteht Ammoniumchlorat, das spontan explodieren kann:
HClO3 + NH3 NH4ClO3
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Herstellung
Chlorsäure entsteht, wenn man Chlorate mit Schwefelsäure
umsetzt. Bei der Reaktion von Bariumchlorat mit verdünnter
Schwefelsäure erhält man Chlorsäure und schwer
lösliches Bariumsulfat:
Ba(ClO3)2 + H2SO4 2 HClO3 + BaSO4
Das Bariumsulfat
lässt sich abfiltern. Die entstehende Chlorsäurelösung
kann durch Eindampfen und Zugabe wasserentziehender Mittel bis zu einer
Konzentration von 40% angereichert werden.
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Verwendung
Im Gemisch mit rauchender
Salzsäure dient Euchlorin im Analysenlabor zur Beseitigung
organischer Stoffe, so dass man die anorganischen Anteile isolieren kann. Dies wird zum Beispiel bei der Mineralbestimmung
angewandt. Die Salze der Chlorsäure, die Chlorate, werden nicht
aus Chlorsäure hergestellt, sondern durch Elektrolyse der geeigneten Chloride.
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