Arsenopyrit, Arsenkies
engl. Arsenopyrite
Nach den griechischen Wörtern arsenikós („kühn“, „männlich“) und pyr („Feuer“)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
FeAsS
Sulfide
zinnweiß, grau, gelblich
grauschwarz

Metallglanz
undurchsichtig
5,5 – 6
5,9 – 6,2 g/cm³
deutlich
uneben

monoklin
monoklin-prismatisch
ArsenopyritLupe
Eigenschaften
Varietäten
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Arsenopyrit
Lupe
Arsenopyrit, Drilling, Ramsbeck, NRW
Arsenopyrit
Lupe
Arsenopyrit aus Mühlberg in Österreich
Arsenopyrit
Lupe
Arsenopyrit in langgezogenen Säulen aus der Grube Clara im Schwarzwald
Arsenopyrit
Lupe
Arsenopyrit aus der Grube Clara
Arsenopyrit
Lupe
Arsenopyrit aus Hospental am Gotthardpass
Eigenschaften

Der Arsenopyrit ist in reiner Form ein silbrig glänzendes Mineral, das an der Luft gerne dunkel oder gelblich anläuft. Im Gegensatz zum Pyrit enthält es neben den Eisen- und Schwefel-Ionen noch Arsen-Ionen. Ein würfelförmiger Pyritkristall zeigt 90-Grad-Winkel, während der monokline Arsenopyrit davon deutlich abweicht. Ein Arsenopyrit schmilzt vor dem Lötrohr auf Holzkohle unter Knoblauchgeruch zu einer schwarzen, ferromagnetischen Kugel. Die Marshprobe auf Arsen verläuft positiv. Er löst sich in Salpetersäure unter Abscheidung von Schwefel und Arsen(III)-oxid.


Varietäten

Der Kobalt-Arsenopyrit (auch Kobalt-Arsenkies) ist eine etwas weichere Varietät, die Cobalt-Ionen enthält.


Kristallformen und Wachstum

Der Arsenopyrit kristallisiert nach dem monoklinen System. Er bildet bevorzugt säulig-prismatische Kristalle aus, die oft gestreift sind und manchmal auch lange, schmale Säulen bilden. Zwillinge, Drillinge und sogar zyklische Viellinge in Sternform treten auf. Man findet auch stängelige, derbe, nierige, faserige, körnige oder dichte Aggregate. Begleitminerale sind zum Beispiel Galenit, Chalkopyrit, Markasit, Pyrit oder Pyrrhotin.


Geschichte

Bei den Bergleuten war das Mineral unter der Bezeichnung Arsenkies bekannt. Den offiziellen Mineralnamen vergab der deutsche Mineraloge Ernst Friedrich Glocker (1793–1858) im Jahr 1847. Die Bedeutungen für das chemische Element Arsen und für das Mineral Pyrit orientieren sich an den griechischen Wörtern arsenikós („kühn“, „männlich“) und pyr („Feuer“).


Vorkommen

Arsenoyprit kommt in den Alpen häufig vor, zum Beispiel in den Goldquarzgängen im österreichischen Gasteiner Tal oder im Raurisertal. Die Kristalle dieses Erzes, das häufig Zwillinge oder Drillinge bildet, erreichten bei Funden aus dem Gotthard-Straßentunnel bis sieben Zentimeter Länge. Die gleiche Erzader tritt bei Hospental am Gotthardpass zu Tage. Auch beim Bau des Furka-Basis-Tunnels wurde Arsenopyrit gefunden, zum Beispiel in Kombination mit Pyrit oder Calcit. In Deutschland findet man das Erz im Erzgebirge in Sachsen, in St. Andreasberg im Harz oder im bayerischen Pfaffenreuth. In der Grube Clara im Schwarzwald kommen winzige, langsäulige Kristalle vor. Eine bekannte Fundstelle in Peru ist die La Merced Mine in der Provinz Aija. Schöne Kristalle findet man auch im Trepca-Komplex im Kosovo oder in der Provinz Hunan in China.


Verwendung

Das Mineral ist ein bedeutendes Erz zur Gewinnung von Arsen und damit auch von Arsenverbindungen. Goldhaltiger Arsenopyrit eignet sich zur Gewinnung von Gold. Manchmal wird er auch zu Schmucksteinen verschliffen. Allerdings ist dies nicht ganz unproblematisch, da der Arsenopyrit aus einer Arsenverbindung aufgebaut ist.
© Thomas Seilnacht / Benutzerhandbuch / Lizenzbestimmungen / Impressum / Datenschutz / Literaturquellen