Grundversuche zur Photovoltaik | ||
Didaktische Bemerkungen Die Grundversuche zur
Photovoltaik können gleichzeitig als Einführung in die Elektronik
und die elektronischen Schaltzeichen eingesetzt werden. Es bietet sich
an, ein Stecksystem auf Holzplättchen selbst zu bauen, die elektronischen
Bauteile dazu erhält man bei Conrad.
Alternativ dazu eignen sich die fertigen Module mit Steckerbuchsen von
>Lexsolar. Die Versuche
sollen dazu anregen, dass sich die Schülerinnen und Schüler mit
weiteren Forschungsaufträgen zum Thema Photovoltaik beschäftigen.
Die elektronischen Bauelemente
werden auf Tischlerplatten im Format 10x10cm montiert. Für die 4mm-Steckbuchsen
(wenn möglich aus Metall mit Gewinde) werden passende Bohrlöcher
an den vorgezeichneten Markierungen gebohrt. Die Steckbuchsen werden ohne
Schraubmutter mit dem Hammer eingeschlagen, so dass sie noch etwas herausragen.
Anschließend wird das elektronische Bauelement aufgelötet oder
auf das Plättchen geklebt, zum Schluss erfolgt das Verlöten der
Kabelverbindungen.
Versuch
1: Polarität von SolarzellenEin Solarmodul wird gemäß
der Zeichnung mit einem 100-Ohm-Widerstand und einer Leuchtdiode (LED)
verbunden. Der Minuspol der LED (schwarz) wird mit dem Minuspol des Solarmoduls
(schwarz) verbunden. Am Pluspol wird der Widerstand dazwischen geschaltet.
Er begrenzt den Strom, damit die Leuchtdiode nicht zerstört wird.
Sobald eine starke Lichtquelle
auf das Solarmodul fällt und die LED leuchtet, ist die elektrische
Schaltung richtig angeschlossen.
Versuch 2: Solarzellen liefern eine elektrische Spannung Durchführung: Schließe
eine einzelne Solarzelle an einen Verbraucher an, beispielsweise an einen
Motor. Achte auf die richtige Polarität. Miss die Spannung, die am
Motor anliegt: Stelle dazu das Messgerät auf den Bereich Volt (V).
Die rote Anschlussbuchse des Messgeräts (V) wird mit dem Pluspol der
Solarzelle verbunden, die schwarze Buchse (Com) des Messgeräts mit
dem Minuspol.
Versuch 3: Reihenschaltung Verbinde drei Solarzellen
so, dass eine Reihenschaltung entsteht. Beleuchte die drei Solarzellen
gleichmäßig. Miss zunächst die Einzelspannungen U1, U2
und U3 (in Volt) und dann die Gesamtspannung U. Wie ergibt sich die Gesamtspannung?
Wie kann die Ausgangsspannung in einer Solaranlage erhöht werden?
Versuch 4: Messen der Stromstärke Um die elektrische Leistung
einer Solaranlage berechnen zu können, benötigt man neben der
Spannung U (in Volt) auch die Stromstärke I (in Ampere), die im Stromkreis
fließt. Hierzu muss das Messgerät in Reihe zwischen Solarzelle
und Verbraucher geschaltet werden. Die schwarze Com-Buchse wird mit dem
Minuspol der Solarzelle verbunden, die rote mA-Buchse dagegen mit dem Verbraucher.
Achtung: Beim Messgerät muss zunächst immer der höchste
Ampere-Messbereich eingestellt werden. Erst dann wählt man die mA-Einstellungen,
wenn die Anzeige nicht ausreicht. Welchen Einfluss haben verschiedene Verbraucher
auf die Stromstärke (Motor, Glühbirne)?
Versuch 5: Parallelschaltung Schalte bis zu drei Solarzellen so zusammen, dass sie in Parallelschaltung Strom produzieren. Miss die Stromstärke im Stromkreis in mA. Untersuche was passiert, wenn man eine Solarzelle aus der Schaltung herausnimmt! Versuch 6: Messen der elektrischen Leistung Die elektrische Leistung
in Watt (P) errechnet sich aus dem Produkt der Spannung in Volt (U), und
der Stromstärke in Ampere (I): P = U × I
Miss zuerst die Spannung,
die am Verbraucher anliegt (Symbol V), dann die Stromstärke, die durch
den Stromkreis fließt (Symbol A). Die gemessenen Werte müssen
in Ampere umgerechnet werden: 1000 mA = 1 A.
a) Leistungsmessungen bei voller Lichteinstrahlung in der Mittagssonne b) Leistungsmessungen in der Nachmittagssonne (ca. 16 Uhr) c) Leistungsmessungen in der Abendsonne (vor dem Sonnenuntergang) Versuch 7: Energiespeicherung Damit die durch Photovoltaik
gewonnene Energie auch nachts oder bei wenig Sonne genutzt werden kann,
gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die Energie zu speichern. Die
einfachste Möglichkeit zum chemischen Speichern von Energie wäre
das Laden einer wiederaufladbaren Batterie (Akkumulator oder kurz Akku).
Als Alternative bietet sich der Einsatz eines großen Elektrolytkondensators
(Elko) an. Ein sogenannter Gold-Cap ist ein Elko mit besonders großer
Ladekapazität.
Der Gold-Cap muss zu
Beginn ganz entladen sein. Entlade ihn zuerst mit Hilfe der Glühbirne
(siehe unten).
Die dazwischen geschaltete
Diode wirkt gleichzeitig als Ladeanzeige und als elektronisches Ventil.
Sie verhindert, dass Strom aus dem geladenen Gold-Cap in die Solarzelle
zurückfließt. Achte auf die richtige Polung der Diode. Baue
die Diode in richtiger Polung ein.
Durch das Messen der
Stromstärke (A) kann der Stromfluss während des Ladevorganges
kontrolliert werden. Die Ladung ist beendet, wenn die Leuchtdiode ausgeht
und kein Strom mehr im Stromkreis fließt.
Nach dem Laden kann eine
Glühbirne mit dem Gold-Cap für kurze Zeit gespeist werden. Probiere
es aus!
Weitere Arbeitsanregungen
Weitere Informationen Notwendigkeit der Nutzung erneuerbarer Energien Photovoltaik und Farbstoffsolarzellen Farbstoffsolarzellen selbst bauen Bezugsquelle der Materialien www.lexsolar.de (Fertigmodule), erhältlich im Lehrmittelbedarf, bei Klüver & Schulz oder bei awyco.ch www.conrad.de (Rohmaterial zum Selbstbau) Literatur Arbeitskreis Schulinformation Energie Hg. (ohne Datum): Unterrichtsanregungen Lehrerheft und Schülerheft 11. Experimente zur Photovoltaik, Frankfurt a.M. Bundesministerium für Wirtschaft Hg. (1995): Broschüre Erneuerbare Energien, Bonn Energie-Versorgung Schwaben AG Hg. (ohne Datum): Broschüre Erneuerbare Energien. Strom von der Sonne. Stuttgart Stempel, Ulrich E. (2010): 50 Experimente mit Solarenergie, Poining Sochaczevski, Avi und Mahler, Peretz (1989): Sonnenenergie. Anleitung zum Experimentierkasten, Kibutz Yasur/Israel |