Eine
Adsorption liegt vor, wenn ein Gas oder eine Flüssigkeit durch wirksame
Oberflächenkräfte (Adhäsion) eines anderen Stoffes festgehalten
wird. Der Begriff stammt vom lateinischen Wort adsorbere („festhalten“). Die Adsorption darf nicht
mit der Absorption verwechselt werden. Feststoffe
adsorbieren umso besser, je größer ihre Oberfläche und je poröser sie sind. Bekannte Adsorptionsmittel sind Aktivkohle und
Kieselgel. Gibt man Aktivkohle in einen Behälter mit Bromdampf,
verschwindet die Färbung nach einer Weile, da die Aktivkohle das Brom
in seinen Poren festhält.
Aktivkohle besitzt winzige Poren mit einem Durchmesser von 0,5 bis 1 Nanometer (1 Nanometer
= 1 Millionstel Millimeter). Die Adsorption ist druck- und temperaturabhängig.
Eine Erwärmung setzt die Adsorptionswirkung herab, eine Abkühlung
verbessert sie.
Die Adsorption dient
im Labor wie auch die Absorption zur Reinigung
von Gasen oder Flüssigkeiten. So können kleine Mengen unerwünschter
Gase durch einen Aktivkohlefilter unschädlich gemacht werden. Die
Aktivkohle wird in ein Trockenrohr (Chlor-Calcium-Rohr) oder in ein U-Rohr
gefüllt (>Trocknen von Gasen). Leitet
man das Gas hindurch, wird es adsorbiert. Flüssigkeiten können
durch die Zugabe von gekörnter Aktivkohle und eine nachfolgende Filtration
gereinigt werden.
Die Adsorption ist in
der Technik und im alltäglichen Leben weit verbreitet. Zigarettenfilter
adsorbieren krebserzeugende Stoffe im Zigarettenrauch. Adsorptionsmittel
werden auch bei der Trinkwasseraufbereitung eingesetzt. In der Gasmaske werden lungenschädigende Kampfstoffe durch
Aktivkohlefilter adsorbiert.
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