Über Albertus' Kindheit in Lauingen im Schwäbischen ist nur wenig bekannt. Er lebte 1222 bei einem Onkel in Venedig und Padua und studierte dort vermutlich die freien Künste und Medizin. 1223 trat er in den Dominikanerorden ein. In den darauf folgenden Jahren nahm er in Köln das Studium der Theologie auf und wurde zum Priester geweiht. Im Jahre 1243 ging er für fünf Jahre nach Paris und promovierte dort zum Doktor der Theologie. Seine Wege führten ihn 1248 erneut nach Köln, bis er 1254 in Worms zum deutschen Ordensprovinzial des Dominikanerordens gewählt wurde. 1260 ernannte ihn Papst Alexander IV. zum Bischof von Regensburg. Dieses Amt nahm Albertus nicht gerne an, daher ließ er sich zwei Jahre später mit seiner Übereinstimmung von Papst zum Kreuzzugsprediger ernennen. Ab 1264 lehrte er wieder in Würzburg und Straßburg, 1269 ging er wieder nach Köln zu seiner ursprünglichen Wirkungsstätte, dem Domnikanerkloster Hl. Kreuz in Köln, wo er 1280 starb. Den Beinamen Magnus (der "Große") erhielt der bedeutendste Gelehrte des Spätmittelalters erst im 14. Jahrhundert, 1931 wurde er vom Vatikan heilig gesprochen. Theorien und Werk:
Albertus Magnus trat für die mit den menschlichen Sinnen erschließbare Naturbeobachtung ein und betonte die Bedeutung des Experiments: „Scientiae enim naturalis non est simpliciter
narrata accipere, sed in rebus naturalibus inquirere causas“ (Albertus
Magnus, Opera, Bd. 2e, S 227)
Anlehnend an Aristoteles vertrat er aber
noch die Mercurius-Sulphur-Theorie,
die das Entstehen der Metalle in der Erde erklären sollte. Aristoteles
unterschied zwei Arten von Ausdünstungen in der Erde, eine feuchte,
dampfartige und eine trockene, rauchartige. Mit Mercurius und Sulphur sind
in der Alchemie nicht die Stoffe Quecksilber und Schwefel gemeint, sondern
eher universell gültige Prinzipien, auf Grund deren die Metalle unter
dem Einfluss der Gestirne in der Erde reiften. Diese Meinung zur Entstehung
der Metalle wurde später von Agricola angezweifelt.
Paracelsus ersetzte die Mercurius-Sulphur-Theorie
durch seine Dreiprinzipienlehre.
|
Copyright: T. Seilnacht |