Turmaline für
Schmuck und Technik
Rohe Turmaline aus Paraiba auf einer Handfläche Friedrich Benesch (Verlag Urachhaus 2003) führt in seinem berühmten Turmalin-Buch aus, warum ein Stein zu einem "Edelstein" wird. Benesch vertritt einen anthroposophischen Ansatz. Er nennt drei Grundvoraussetzungen (Zitat Buch, S. 37):
Er bemerkt dabei, dass sich nicht jeder Stoff
dafür eignet. Nur Materie von hoher Härte und Resistenz gegen
chemische Einwirkungen und Wärme erfüllen die Grundvoraussetzungen.
Er nennt auch die Festigkeit als grundlegende Bedingung.
Warum der Turmalin als Schmuckstein so
beliebt ist und wir über die Farben- und Formenpracht so staunen,
ist in der menschlichen Seele begründet. Ein Turmalinkristall oder
ein Querschnitt erscheint schön, er spricht uns emotional an. Die
Turmaline sind Farbkompositionen von höchster Ästhetik, die durch
die Natur im Laufe der Zeit erschaffen wurden. Selbst wenn durch das Verschleifen
einiges davon verloren geht, übt das farbige Funkeln der geschliffenen
Edelsteine immer noch eine große Faszination aus.
Zahlreiche Schmuckgegenstände wurden
früher mit Turmalinen verziert. Die Meisterschale der deutschen Fußball-Bundesliga
ist mit 16 Turmalinen besetzt. Sie wurde 1949 angefertigt. Heute werden
Turmaline aber überwiegend zu Schmucksteinen für Ringe und Anhänger
verarbeitet.
Turmaline finden auch in der Technik praktische
Anwendungen. Aufgrund ihrer Piezoelektrizität dienen sie zur Herstellung von wichtigen Messinstrumenten in der Luft-
und Raumfahrt. Bei plötzlichen Druckschwankungen in einer Flugzeugturbine
lädt sich der Turmalin elektrisch auf. In den Messelementen befinden
sich kleine Scheiben aus Turmalin. Die Scheiben sind zwischen zwei Metall-Massen
eingeklemmt, die bei einer Erschütterung Druck auf die Turmalinscheiben
ausüben. Dabei erfolgt die elektrische Aufladung des Turmalins und
es wird ein elektrisches Warnsignal an das Cockpit gesendet.
|