Sodalith
engl. Sodalite
Nach dem lateinischen Wort sodium („Natrium“) und dem griechischen Wort lithos („Stein“)
Formel  
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Na4(Si3Al3)O12Cl
Silicate
blau, weiß, gelblich, rosa, grünlich
weiß
Glasglanz, Fettglanz
durchscheinend bis durchsichtig
5 – 6
2,3 g/cm³
vollkommen
muschelig uneben

kubisch
kubisch-hexakistetraedrisch
SodalithLupe
Eigenschaften
Varietäten
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Syenit
Lupe
Sodalith-Syenit aus dem Himalaya
Syenit im UV-Licht
Lupe
Der Sodalith-Anteil im Gestein leuchtet im UV-Licht
Hackmanit
Lupe
Hackmanit aus Badakhshan in Pakistan
Hackmanit im UV-Licht
Lupe
Hackmanit im UV-Licht bei 365 nm Wellenlänge

Eigenschaften

Im Vergleich zum Lapislazuli fühlt sich ein Sodalith-Schmuckstein leichter an, da er nicht so kompakt aufgebaut ist, obwohl die Dichte in etwa gleich ist. Sodalith kann als Bestandteil im Lapislazuli vorhanden sein. Manche Sodalithe zeigen im langwelligen UV-Licht eine orange Fluoreszenz, im kurzwelligen UV-Licht zeigen sich weitere Röttöne oder sogar Grün. Die Aktivierung erfolgt durch Fremd-Ionen. Die Varietät Hackmanit fluoresziert rosa bis violett. Ein Sodalith löst sich leicht in Säuren, und er schmilzt vor dem Lötrohr.


Sodalith
Lupe
Sodalith aus Chile
Sodalith aus der Eifel
Lupe
Klare Sodalithkristalle vom Nickenicher Sattel
Sodalith aus der Eifel
Lupe
Sodalithkristalle vom Nickenicher Sattel in der Eifel
Sodalith
Lupe
Geschliffener Sodalith
Varietäten

Durch Fremdbeimengungen entstehen Varietäten. Als Hackmanit wird eine blau-violette bis rosafarbene Varietät bezeichnet. Manche Hackmanite aus Afghanistan zeigen Photochromie: Die blaue Farbe und vor allem das Violett oder Rosa wird am Sonnenlicht intensiver. Auch Phophoreszenz tritt beim Hackmanit auf: Er leuchtet im Dunkeln nach, wenn er zuvor mit UV-Licht bestrahlt wurde. Benannt ist die Varietät nach dem finnischen Geologen Victor Axel Hackman (1866–1941).


Kristallformen und Wachstum

Sodalith kristallisiert nach dem kubischen System. Es treten Würfel, Rhombendodekaeder, Oktaeder, Tetrakishexaeder und Tritetraeder auf. Kristalle kommen selten vor, meistens findet man den Sodalith in derben oder körnigen Aggregaten, die oft blau-weiß gefleckt erscheinen. Sodalith ist mit Aegirin, Albit, Ankerit, Baryt, Calcit, Fluorit, Mikroklin und weiteren Mineralien vergesellschaftet.


Geschichte

Der Sodalith wurde erstmals in Grönland im Ilímaussaq-Massiv gefunden. Dieser Ort gilt als Typlokalität. Die Erstbeschreibung geht auf das Jahr 1811 durch den schottischen Chemiker Thomas Thomson (1773–1852) zurück. Der Name wurde aus dem lateinischen Wort sodium („Natrium“) und dem griechischen Wort lithos („Stein“) gebildet.


Vorkommen

Der Ilímaussaq Complex am Kangerdlussaq Fjord in Süd-Grönland ist eine alte Fundstelle für violetten Hackmanit. Aus Badakhshan in Afghanistan stammen gut auskristallisierte Sodalithe und Hackmanite. Kleine, weiße und klare Sodalithkristalle werden zum Beispiel am Nickenicher Sattel in der Eifel oder am Monte Somma beim Vesuvkomplex in Italien gefunden. Größere Vorkommen mit derbem Material zum Verschleifen finden sich in Bolivien, Minas Gerais in Brasilien, Sambia und Namibia. Sodalith kommt auch im Sodalith-Syenit vor, einem Tiefengestein, das man zum Beispiel im Himalaya findet.


Verwendung

Die derben Aggregate dienen als Rohmaterial für Schmucksteine, Skulpturen oder für Dekorationssteine in Aquarien. In Ländern mit großen Vorkommen wird der Sodalith für Bodenfließen und Fassadenplatten verwendet.
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