Rhodonit
engl. Rhodonite
Nach dem griechischen Wort rhódon („Rose“)
Formel  
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Mn2+SiO3
Silicate
rot, bräunlich, gräulich
weiß
Glasglanz, Perlmutterglanz
durchscheinend bis durchsichtig
5,5 – 6
3,5 – 3,6 g/cm³
vollkommen
muschelig, uneben

triklin
triklin-pinakoidal
RhodonitLupe
Eigenschaften
Varietäten
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Eigenschaften


Der Rhodonit ist wie der Rhodochrosit ein himbeerrotes Manganmineral. Der Rhodonit ist aus einem Mangansilicat aufgebaut, der Rhodochrosit aus Mangancarbonat. Dies erklärt die wesentliche höhere Härte beim Rhodonit. Er kristallisiert nach dem triklinen System, der Rhodochrosit nach dem trigonalen Kristallsystem. In Salzsäure und auch in Zitronensäure zersetzt sich der Rhodonit auch, dafür aber langsamer.


Varietäten

Bräunliche oder braungelbe Rhodonite bezeichnet man als Fowlerit. Die Färbung wird durch Zink-Ionen verursacht.


Kristallformen und Wachstum

Der Rhodonit kristallisiert nach dem triklinen System. Die Kristalle sind meistens nicht gut ausgebildet, sie sind ticktafelig oder von kurzprismatischem Habitus. Man findet auch körnige, dichte oder spätige Aggregate. Das Mineral ist häufig von schwarzen Adern durchzogen. Dies kann man bei geschliffenen Steinen gut sehen. Hierbei handelt es sich um verschiedene Manganoxide. Weitere Begleitminerale sind zum Beispiel Calcit, Franklinit, Galenit, Magnetit, Spessartin, Tephroit oder Willemit.


Rhodonit
Lupe
Rhodonit aus Långban in Schweden
Braunit, Rhodonit
Lupe
Rhodonit mit schwarzem Braunit von der Alp Tanatz in Graubünden
Geschichte

Der Name leitet sich nach dem altgriechischen Wort rhódon für „Rose“ oder „Rosenduft“ ab. Der deutsche Naturforscher Christoph Friedrich Jasche (1780–1871) beschrieb das Mineral im Jahr 1819 erstmals und benannte es auch entsprechend. Rhodonit wurde erstmals im Schävenholz bei Oberharz am Brocken gefunden. Diese Stelle gilt als Typlokalität.


Vorkommen

Rhodonit bildet zusammen mit anderen Manganmineralen die Mangerz-Lagerstätten. Bekannte Fundstellen befinden sich bei Filipstad im schwedischen Värmland: Långban und die nur wenige Kilometer weiter südlich gelegene Harstigen Mine greifen auf den gleichen Mangan-Erzkörper zurück. Die San Martin Mine in der peruanischen Provinz Bolognesi liefert den vielleicht schönsten Rhodonit der Welt. Die Bergwerke bei Broken Hill in Australien sind ebenfalls bekannt für schönen Rhodonit.

Auch in der Schweiz findet sich der Rhodonit bei Manganerz-Vorkommen, zum Beispiel in den Geröllhalden bei der Alp Tanatz am Splügenpass in Graubünden oder in natürlichen Aufschlüssen am Piz Corvatsch im Engadin.


Verwendung

Rhodonit wird als Erz zur Gewinnung von Mangan verwendet. In geschliffener Form dient er als Schmuckstein für Herzen, Halsketten oder Armbänder. Der rosarote Rhodonit bildet bei den Schmucksteinen mit den Bändern aus schwarzem Braunit einen besonderen Kontrast. Für die gelben Einschlüsse wird oft das Granatmineral Spessartin angegeben. Möglicherweise handelt sich aber um Klino-Suenoit, einem manganhaltigen Amphibol.
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