Hansagelb
war das erste organische Pigment für Künstlerfarben, das nicht
auf der Basis eines Farblacks beruhte. Es wurde im Jahre 1909 von der Firma
Hoechst auf den Markt gebracht. Das damalige Hansagelb erhielt die Bezeichnung
Pigment Yellow 1 und diente ursprünglich als Ersatz für das toxische Chromgelb. Die Vorsilbe „Hansa“ hat mit der
Firma Hoechst zu tun. Der ebenfalls verwendete Name Permanentgelb lehnt
sich an das lateinische Wort permanere („überdauern“) an. Das
heutige Brillantgelb PY 74 stellt ein stark verbessertes Nachfolge-Produkt
dar. Es ist der klassische Vertreter eines Mono-Azopigments. Bei dieser
Pigmentgruppe ist genau eine Azogruppe -N=N- in das Molekül eingebaut.
Bei den Dis-Azopigmenten sind zwei Azogruppen vorhanden. Durch Variation
der Reste (R1-R6) erhält man verschiedene gelbe
Azopigmente.
Aufbau eines Mono-Azopigments |
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Brillantgelb PY
74 besitzt im Molekül die angegebenen Reste R1 bis R6. |
Seit den 1920er-Jahren
erschien das Hansagelb in den Künstlerfarben. Dokumentiert ist es
bei Pablo Picasso im Portrait von Dora Marr (1938), in Jackson
Pollocks There Were Seven in Eight (1945), bei Yves Klein in Monochrome Orange (1955) oder bei Sigmar Polke im Treppenhaus (1982). Das Hansagelb stellte
ursprünglich einen Ersatz für das Cadmiumgelb dar. Obwohl das Brillantgelb eine Weiterentwicklung ist, wird die Lichtechtheit
der Azopigmente durch die Diketopyrrolopyrrolpigmenten wie Irgazinrot übertroffen.
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