Sauerstoff-Atome nachweisen |
Ein gebogenes Reagenzglas
aus Quarzglas wird mit 3 bis 4 ml Ethanol
gefüllt und nach der Zugabe von 2 Siedesteinchen waagerecht in
ein Stativ gespannt. In den waagerechten Abschnitt gibt man zwei flache
Spatel Magnesiumpulver und verschließt
das Reagenzglas mit einem durchbohrten Stopfen und einer nach oben zeigenden
Düse. Dann erhitzt man das Reagenzglas zunächst vorsichtig mit
der nichtleuchtenden Brennerflamme rundherum, so dass es überall heiß
wird, aber das Magnesium nicht zu glühen beginnt. Erst danach wird
der Alkohol zum Sieden erhitzt und die austretenden
Alkoholdämpfe an der Düse entzündet. Man stellt die Brennerflamme
so ein, dass der Alkohol nicht auf das Magnesium übersiedet und die
Flamme an der Düse etwa 10 cm hoch ist. Nun erhitzt man das Magnesium
mit einem zweiten Brenner, bis dieses hell aufglüht.
Das Magnesium verbrennt im Alkoholdampf, dabei wird die Flamme an der Düse etwas kleiner. Gleichzeitig ist ein weißer Rauch, der aus Magnesiumoxid besteht, sichtbar. Nach dem Verbrennen des Magnesiums wächst die Flamme wieder auf die ursprüngliche Größe. Nach diesem Verfahren können Sauerstoff-Atome in organischen Verbindungen nachgewiesen werden. Andere Versuchsvorschriften empfehlen das Vermischen der zu untersuchenden Substanz oder des Alkohols mit Sand. Theorie Der siedende Alkohol
verdrängt nach und nach die Luft aus dem Reagenzglas, so dass sich
nur noch Alkoholdampf darin befindet. Dies ist erreicht, wenn sich die
Dämpfe an der Düse entzünden lassen. Das Magnesium kann
nur verbrennen, wenn es Sauerstoff-Atome zur Verfügung hat. Diese
holt es sich aus dem Alkohol. Dabei wird es zu Magnesiumoxid oxidiert,
was an dem weißen Rauch und an weißlichen Flecken im Reaktionsprodukt
erkennbar ist.
Sicherheit Ethanol
ist ein leicht entzündbarer Stoff. Normalerweise dürfen derartige
Stoffe nicht im Reagenzglas mit der Brennerflamme erhitzt werden. Es muss
gewährleistet sein, dass das Quarzglas intakt ist und keine Risse
aufweist. Bricht das Glas, kann eine Stichflamme auftreten. Reagenzgläser
aus Fiolaxglas sind nicht ausreichend! Die Apparatur muss völlig dicht
sein. Es darf nur mit kleinstmöglichen Mengen gearbeitet werden.
Das Tragen einer Schutzbrille ist obligatorisch, der Brandschutz um den
Experimentiertisch muss gewährleistet sein: zum Beispiel sollte eine feuersichere Unterlage und eine Brandschutzdecke bereit liegen. Dieser Versuch darf nur von erfahrenem Lehrpersonal
durchgeführt werden. Für einen neuen Versuch müssen die
Magnesiumreste am Glas sorgfältig beseitigt
werden. Achtung: Beim Behandeln mit Salzsäure können kleine Explosionen
auftreten. Schutzbrille tragen! Als sichere Alternative wird der Einsatz
eines Filmes empfohlen.
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