

Brochantit aus der Christiana Mine in Laurion


Brochantit aus der Christiana Mine in Laurion


Brochantit aus der Hilarion Mine in Laurion


Brochantit aus der Hilarion Mine in Laurion
Brochantit ist ein Mineral,  das gerne grüne Nadeln ausbildet und dem 
Malachit sehr ähnlich ist. Chemisch unterscheidet es sich aber, da es zu den Sulfaten  gehört und chemisch anders reagiert. Auf der Oberfläche zeigt der Brochantit einen leichten Glasglanz, auf Bruchflächen dagegen Perlmutterglanz. Das Mineral löst sich  in verdünnter Salzsäure im Gegensatz zum Malachit nur langsam und nicht unter Aufbrausen. Auch im Wasser löst es sich allmählich. Beim Erhitzen im Reagenzglas wird unter Schwarzfärbung Schwefeldioxid und Wasser abgegeben. Bei der Zugabe von verdünnter Ammoniaklösung bildet sich ein blauer Tetraaminkupfer(II)-Komplex.  
  
  
Pseudomorphosen
  
  Der Brochantit tritt pseudomorph nach Azurit, Bornit oder Malachit auf.
Kristallformen
Brochantit kristallisiert nach dem monoklinen System. Der bevorzugte Habitus der Kristalle ist  langprismatisch bis nadelig, manchmal auch kurzprismatisch oder tafelig. Die Kristalle können auch radialstrahlig angeordnet sein. Es kommen auch nierige, faserige, krustige oder  körnige Aggregate vor. Typische Begleitminerale sind zum Beispiel Atacamit, Calcit, Cerussit, Chrysokoll, Connellit, Cuprit oder Malachit. 
  
Geschichte
  Der französische Arzt und Mineraloge Armand Lévy (1795–1841) fand das Mineral im Jahr 1824 erstmals bei Jektarienburg in Russland und benannte es nach dem französischen Mineralogen André Brochant de Villiers (1772–1840).
  
Vorkommen
Der Brochantit kommt in der Oxidationszone von Kupfererz-Lagerstätten vor. Bekannte Fundstellen für Sammlerstücke sind zum Beispiel die 
Grube Clara im Schwarzwald, die 
Grube Friedrichssegen bei Bad Ems, Brixlegg in Österreich, 
Laurion in Griechenland, verschiedene Minen in der Provinz Katanga in der Demokratischen Republik Kongo, die Blanchard Mine im US-amerikanischen Bundesstaat New Mexiko, die Atacama Region in Chile oder verschiedene Orte in Marokko. Die Untertagebaumine Milpillas in der mexikanischen Region Sonora liefert große, dunkelgrüne Kristalle von hervorragender Qualität.
  
Verwendung
  Das Mineral kommt nur selten vor, daher hat es als Kupfererz keine Bedeutung. Es wird gerne von Mineraliensammlern gesammelt. Der Brochantit muss von Feuchtigkeit ferngehalten werden.
  

  
Brochantit aus der Grube Clara im Schwarzwald

  
Brochantit mit Connellit aus Avissalos, Serifos

  
Tafeliger Brochantit aus der Grube Friedrichssegen

  
Brochantit vom Gratlspitz bei Brixlegg, Österreich