Brochantit
engl.Brochantite
Nach dem französischen Mineralogen André Brochant de Villiers (1772–1840)
Formel  
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Cu4(SO4)(OH)6
Sulfate
smaradgrün, dunkelgrün, türkis
hellgrün

Glasglanz, Perlmuttglanz
durchscheinend bis durchsichtig
3,5 – 4
4 g/cm³
vollkommen
uneben

monoklin
monoklin-prismatisch
Brochantit aus der DR KongoLupe
Eigenschaften
Pseudomorphosen
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Brochantit aus Laurion
Lupe
Brochantit aus der Christiana Mine in Laurion
Brochantit
Lupe
Brochantit aus der Christiana Mine in Laurion
Brochantit
Lupe
Brochantit aus der Hilarion Mine in Laurion
Brochantit
Lupe
Brochantit aus der Hilarion Mine in Laurion
Eigenschaften


Brochantit ist ein Mineral, das gerne grüne Nadeln ausbildet und dem Malachit sehr ähnlich ist. Chemisch unterscheidet es sich aber, da es zu den Sulfaten gehört und chemisch anders reagiert. Auf der Oberfläche zeigt der Brochantit einen leichten Glasglanz, auf Bruchflächen dagegen Perlmutterglanz. Das Mineral löst sich in verdünnter Salzsäure im Gegensatz zum Malachit nur langsam und nicht unter Aufbrausen. Auch im Wasser löst es sich allmählich. Beim Erhitzen im Reagenzglas wird unter Schwarzfärbung Schwefeldioxid und Wasser abgegeben. Bei der Zugabe von verdünnter Ammoniaklösung bildet sich ein blauer Tetraaminkupfer(II)-Komplex. 


Pseudomorphosen

Der Brochantit tritt pseudomorph nach Azurit, Bornit oder Malachit auf.


Kristallformen

Brochantit kristallisiert nach dem monoklinen System. Der bevorzugte Habitus der Kristalle ist langprismatisch bis nadelig, manchmal auch kurzprismatisch oder tafelig. Die Kristalle können auch radialstrahlig angeordnet sein. Es kommen auch nierige, faserige, krustige oder körnige Aggregate vor. Typische Begleitminerale sind zum Beispiel Atacamit, Calcit, Cerussit, Chrysokoll, Connellit, Cuprit oder Malachit.


Geschichte

Der französische Arzt und Mineraloge Armand Lévy (1795–1841) fand das Mineral im Jahr 1824 erstmals bei Jektarienburg in Russland und benannte es nach dem französischen Mineralogen André Brochant de Villiers (1772–1840).


Vorkommen

Der Brochantit kommt in der Oxidationszone von Kupfererz-Lagerstätten vor. Bekannte Fundstellen für Sammlerstücke sind zum Beispiel die Grube Clara im Schwarzwald, die Grube Friedrichssegen bei Bad Ems, Brixlegg in Österreich, Laurion in Griechenland, verschiedene Minen in der Provinz Katanga in der Demokratischen Republik Kongo, die Blanchard Mine im US-amerikanischen Bundesstaat New Mexiko, die Atacama Region in Chile oder verschiedene Orte in Marokko. Die Untertagebaumine Milpillas in der mexikanischen Region Sonora liefert große, dunkelgrüne Kristalle von hervorragender Qualität.


Verwendung

Das Mineral kommt nur selten vor, daher hat es als Kupfererz keine Bedeutung. Es wird gerne von Mineraliensammlern gesammelt. Der Brochantit muss von Feuchtigkeit ferngehalten werden.


Brochantit
Lupe
Brochantit aus der Grube Clara im Schwarzwald
Brochantit
Lupe
Brochantit mit Connellit aus Avissalos, Serifos
Brochantit
Lupe
Tafeliger Brochantit aus der Grube Friedrichssegen
Brochantit
Lupe
Brochantit vom Gratlspitz bei Brixlegg, Österreich
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