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August Macke (1887–1914)
 



Selbstbildnis, 1906

August Macke wurde am 3. Januar 1887 in Meschede im Sauerland geboren. Kurz nach der Geburt zog die Familie Macke nach Köln, wo August ab 1897 das Gymnasium besuchte. Nach einem erneuten Umzug nach Bonn besuchte er dort ab 1900 das Realgymnasium. In Bonn lernte er 1903 auch seine spätere Frau Elisabeth Gerhardt kennen. Er portraitierte sie mehr als 200 Mal, das Paar heiratete im Jahr 1909. Ihr Onkel war ein Berliner Unternehmer und Kunstsammler, der August finanziell unterstützte. August Macke starb am 26. September 1914 als Soldat in einem Gefecht, nur einen Monat nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs in der Champagne. 
  
 
Anfänge Landschaften Figuren Tunesien Marc
   
Anfänge
Im Alter von 17 Jahren begann August Macke gegen den Willen des Vaters ein Kunststudium an der Königlich Preußischen Akademie in Düsseldorf. Reisen in die Kunstmuseen nach Italien, Holland, Belgien, England und Paris inspirierten den jungen Macke. Vor allem die Bilder von Paul Cézanne mit den klar abgegrenzten Farbflächen bestimmten seinen künstlerischen Weg.  Ab 1907 studierte er in Berlin bei Lovis Corinth. In einer Münchener Kunsthandlung entdeckte er Bilder und Zeichnungen von Franz Marc, den er daraufhin aufsuchte. Aus der Begegnung wurde eine feste Freundschaft, zu der auch noch Wassily Kandinsky und Alexej Jawlensky hinzukamen. Macke gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Blauen Reiters, bei deren ersten Ausstellung er mit drei Bildern vertreten war. 
   
Landschaften
Das Bild Indianer auf Pferden wurde bei der ersten Ausstellung des Blauen Reiters in München ausgestellt. Im Vordergrund reiten zwei Indianer auf einem Pferd, während ein dritter einen Speer trägt. Alle Formen und Farben, die in kantigen Flächen gemalte Häusergruppe und das Gebirge, sowie die ineinander übergehenden Farbverläufe erinnern an Marcs Landschafts- und Tierbilder. Die bunten Farben und deren Komplementärfarben sind raffiniert ineinander verflochten, so dass der Betrachter die Naturverbundenheit der Indianer zu verspüren vermeint und sehnsüchtig an ein verlorenes Paradies erinnert wird. 
 
   
August Macke: Indianer auf Pferden
 

  
Entstehung 1911, Öl auf Holz, 44 x 60 cm

   
Figuren
Im Gegensatz zu Franz Marc war Mackes Lieblingsmotiv der Mensch. Er malte Frauen in langen, eleganten Kleidern vor Modeläden, in Parks oder auf Spaziergängen. Auf seinen Öl- oder Aquarellbildern bestimmen kräftige, leuchtende Farben das Motiv.Auf dem Bild Dame in grüner Jacke steht eine alleinstehende Frau in grünem Kleid vor zwei Pärchen in einer Uferszene. Das Bild wurde bei einem Aufenthalt Mackes am Thuner See in der Schweiz gemalt. Beeinflusst durch den Orphismus und Robert Delaunay stellt Macke Licht und Schatten nicht durch helle und dunkle Farbpartien dar, sondern lässt die Kontrastwirkung ganz aus der Leuchtkraft der Farben heraus scheinen. Die Gesichter sind wie bei anderen Motiven Mackes nicht ausgemalt. Der individuelle Charakter der Figuren ist nicht erschließbar, sie verschwimmen ganz innerhalb der Farbflächen. Der Betrachter blickt in eine Farbkomposition, aus der die Schönheit der Welt herausleuchtet. 
  
„Was ich an Neuem in der Malerei gefunden habe, ist Folgendes: Es gibt Farbzusammen- klänge, meinethalben ein gewisses Rot und Grün, die beim Ansehen sich bewegen, flimmern (...)  Wenn du nun etwas Räumliches malst, so ist der farbige Klang, der flimmert, räumliche Farbwirkung (...) Diese raumbildenden Energien der Farbe zu finden, statt sich mit einem toten Helldunkel zufrieden zu geben, das ist unser schönstes Ziel.“ (A. Macke in einem Brief, aus: Broer 1997, S. 27) 

 
August Macke: Dame in grüner Jacke
 


Entstehung 1913 am Thuner See, Öl auf Leinwand, 44 × 44 cm
Dieses Bild kann im Museum Ludwig in Köln besichtigt werden
 
   
Tunesienreise
Die größte Inspiration erfuhr August Macke während seiner Reise nach Tunesien im Jahre 1914, auf der ihn Paul Klee und Louis Moilliet begleiteten. Auf der Reise entstanden 38 meisterhafte Aquarelle und über hundert Zeichnungen. Das Aquarell Blick in eine Gasse ist mit wenigen Bleistiftzeichnungen vorgezeichnet, die Motive sind klar gegliedert. Blautöne und die komplementären Gelbtöne dominieren, und die leuchtenden Farben erzeugen eine Raumwirkung, so dass der Betrachter förmlich in die Gasse hineingezogen wird. Man glaubt, den kühlenden Schatten der Gasse zu spüren, während die brütende Hitze von der rot leuchtenden Kopfbedeckung des Mannes im Vordergrund abgehalten wird. 
 
 
August Macke: Blick in eine Gasse



Entstehung 1914, Aquarell, 29 × 22 cm
 
   
Weitere Infos
Merkmale des Expressionismus 
Portrait Franz Marc

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