Im
Gegensatz zu Franz Marc war Mackes Lieblingsmotiv der Mensch. Er malte
Frauen in langen, eleganten Kleidern vor Modeläden, in Parks oder
auf Spaziergängen. Auf seinen Öl- oder Aquarellbildern bestimmen
kräftige, leuchtende Farben das Motiv.Auf
dem Bild Dame in grüner Jacke steht eine alleinstehende Frau in
grünem Kleid vor zwei Pärchen in einer Uferszene. Das Bild wurde
bei einem Aufenthalt Mackes am Thuner See in der Schweiz gemalt. Beeinflusst
durch den Orphismus und Robert Delaunay stellt Macke Licht und Schatten
nicht durch helle und dunkle Farbpartien dar, sondern lässt die Kontrastwirkung
ganz aus der Leuchtkraft der Farben heraus scheinen. Die Gesichter sind
wie bei anderen Motiven Mackes nicht ausgemalt. Der individuelle Charakter
der Figuren ist nicht erschließbar, sie verschwimmen ganz innerhalb
der Farbflächen. Der Betrachter blickt in eine Farbkomposition, aus
der die Schönheit der Welt herausleuchtet.
„Was ich an Neuem in
der Malerei gefunden habe, ist Folgendes: Es gibt Farbzusammen- klänge,
meinethalben ein gewisses Rot und Grün, die beim Ansehen sich bewegen,
flimmern (...) Wenn du nun etwas Räumliches
malst, so ist der farbige Klang, der flimmert, räumliche Farbwirkung
(...) Diese raumbildenden Energien der Farbe zu finden, statt sich mit
einem toten Helldunkel zufrieden zu geben, das ist unser schönstes
Ziel.“ (A. Macke in einem Brief, aus: Broer 1997, S. 27)
August Macke: Dame in grüner Jacke
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Entstehung 1913 am Thuner
See, Öl auf Leinwand, 44 × 44 cm
Dieses Bild kann im
Museum Ludwig in Köln besichtigt werden
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