Merkwürdiges
Band
Das Experiment eignet
sich sehr gut für die erste Chemiestunde. Die Lehrkraft sitzt zentral
an einem Tisch, auf den alle Beteiligten sehen können. Alle Schülerinnen und Schüler
erhalten ein Stück des bis dahin „unbekannten Bandes“ und sollen es
zunächst befragen. Entscheidend ist, dass hier gerade nicht ein chemischer
Reaktionsbegriff erarbeitet wird. Die Schülerinnen und Schüler erkennen stattdessen,
dass Stoffe befragt werden können, dass sie merkwürdige Gebilde
darstellen mit überraschenden Eigenschaften, vielleicht noch, dass
sie wandlungsfähig sind. Dabei sollte das Rätselhafte des Bandes
solange wie möglich bestehen bleiben. Vielleicht vermuten einige
zunächst, sofern sie das Magnesium nicht schon kennen, dass es
sich um Aluminium handelt. Sind die Schülerinnen und Schüler noch nicht mit chemischen
Arbeitsweisen vertraut, wird die Lehrkraft die Experimente selbst durchführen.
Initiation (siehe
auch Merkblatt)
a) Ich habe hier ein
Band, das ihr genauer untersuchen sollt. Ihr dürft es anfassen, daran
riechen, es verbiegen, es ist ungiftig. Überlegt euch Fragen, die
ihr an das Band stellen möchtet! (Band wird ausgeteilt)
Fortführendes Experiment Das „Verbrennen“ des Bandes führt zu einem nicht erwarteten Ergebnis: Das „metallartige“ Band verbrennt mit gleißend heller Flamme und man erhält einen weißen, pulverförmigen Stoff. Das Experiment wird mehrfach durchgeführt. Die Bänder werden beim Verbrennen einmal waagerecht, einmal senkrecht gehalten. Längere oder dickere Bänder werden verwendet.
Auf der Fotoserie sind der weiße Rauch und die grelle Flamme gut zu erkennen. Das weiße
Verbrennungsprodukt quillt „wie Asche“ unten heraus. Aus dem silbrigen Band ist ein weißes, lockeres Produkt geworden, das bei der geringsten Berührung zerbröselt. Weitere von Schülerinnen und Schülern gestellte Fragen als Beispiele Bei diesem Experiment ergeben sich eine Reihe neuer Fragen, die teilweise wiederum experimentell überprüft werden können.
Entsorgung: Nicht verbrannte Magnesiumband-Reste lassen sich mit der Tiegelzange über der Brennerflamme verbrennen. Spuren des Magnesiumoxids werden beim Waschen der Glasschalen im Abwasser entsorgt, gesammelte, größere Mengen kommen in den Behälter für anorganische Feststoffe. Ergänzendes Experiment Wenn die Schülerinnen und Schüler erfahren, dass man mit Magnesium Spitzer herstellt, kann der seltene Glücksfall eintreten, dass jemand seinen Magnesiumspitzer (am besten einen Doppelspitzer) aus dem Mäppchen holt und ihn für weitere Experimente hergibt (die aber von der Lehrkraft durchgeführt werden!): Mit einer Zange abgezwackte Späne verbrennen ebenfalls mit der bekannten Flamme. Durch kräftiges Erhitzen über einer nichtleuchtenden Brennerflamme lässt sich der Spitzer an einem Eck entzünden. Legt man ihn auf eine feuerfeste Unterlage und löscht mit Wasser, entsteht eine Stichflamme (Achtung: Metallbrand, Sicherheitsabstand!). Auch hier ähneln das Produkt und die weißen Fäden dem nun schon bekannten Magnesia. |