engl. Stannite
Der Stannit war früher unter den Bezeichnungen „Stannin“ oder „Zinnkies“ bekannt. Das Mineral kann auch Zink- oder Silber-Ionen enthalten. Kristalle sind eher selten, es kommen tetraedrische Skalenoeder oder Disphenoide vor, die einen pseudokubischen Habitus aufweisen und häufig verzwillingt sind. Meistens findet man das Mineral derb, feinkörnig oder eingesprengt. Der Stannit schmilzt vor dem Lötrohr und bildet einen weißen Zinn(IV)-oxid-Beschlag auf der Kohle. Er löst sich in Salpetersäure, wobei Schwefel und Zinn(IV)-oxid abgeschieden werden.
Das Mineral bringt nur eine geringe
Zinn-Ausbeute und wird daher als Zinnerz wenig genutzt. Interessanter ist es als Kupfer- oder Silbererz. Die Mine San José in der bolivianischen Provinz Cercado liefert schöne Einzelkristalle, die verzwillingt sind. Eine weitere bekannte Fundstelle ist die Yaogangxian Mine in der chinesischen Provinz Hunan.