Nephelin
engl. Nepheline
Nach dem griechischen Wort nephele („Wolke“)
Formel  
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Na3K(AlSiO4)4
Silicate
farblos, weiß, gelblich, grünlich
weiß

Glasglanz, Fettglanz
durchsichtig bis durchscheinend
5,5 – 6
2,55 – 2,65 g/cm³
unvollkommen
muschelig

hexagonal
hexagonal-pyramidal
Agardit aus der Grube ClaraLupe
Eigenschaften
Andere Namen
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Eigenschaften


Nephelin ist ein sprödes und relativ hartes Mineral. Es ist aber nicht ganz so hart wie ein Quarz. Die Kristalle kommen meist in kleinen, farblosen, hexagonalen Prismen vor. Nephelin löst sich in Salzsäure und bildet dabei einen wolkenartigen Niederschlag. Das Mineral schmilzt im Gegensatz zum ähnlichen Quarz oder den Feldspaten leicht vor dem Lötrohr.


Namen

Der Nephelin ist auch unter dem Namen Eläolith bekannt.


Kristallformen und Wachstum

Nephelin kristallisiert nach dem hexagonalen System. Die Kristalle werden aus Basispedien, Prismen, hexagonalen Pyramiden und weiteren Formen gebildet. Der bevorzugte Habitus ist kurzprismatisch. Die Kristalle sind oft eingewachsen, oder sie bilden Kristallrasen in Hohlräumen. Auch derbe und körnige Aggregate kommen vor. Begleitminerale sind zum Beispiel Feldspate, Leucit, Augit, Apatit oder Melilith. Von Quarz wird es dagegen nie begleitet.


Geschichte

Das Mineral wurde 1801 erstmals am Monte Somma beim Vesuv in Italien gefunden. René-Just Haüy (1743–1822) benannte es nach dem griechischen Wort nephele („Wolke“), da sich bei der Zugabe von Salzsäure ein Niederschlag aus wolkenartiger Kieselsäure bildet. Der Name Eläolith ist vom griechischen Wort elaion („Öl“) abgeleitet.


Nephelin
Lupe
Nephelin, Steinbruch Wannenköpfe, Eifel
Vorkommen

Nephelin ist ein gesteinsbildendes Mineral für kieselsäurearme Gesteine wie Syenit oder Pegmatit. Als isoliertes Mineral mit gut ausgebildeten Kristallen kommt es aber eher selten vor. An den bei Mineraliensammlern bekannten Fundstellen in der Vulkaneifel ist es weit verbreitet. Man findet es neben seiner Typlokalität am Monte Somma auch im Ilmengebirge im südlichen Ural oder am Davis Hill bei Bancroft in Kanada, wo sogar Riesenkristalle vorkommen.


Verwendung

Das Mineral ist ein Aluminiumerz, und es wird zur Herstellung von Soda abgebaut. Wegen seiner zahlreichen Vorkommen in der Vulkaneifel, wo es zusammen mit anderen typischen Mineralen wie Apatit oder Melilith oft schöne Mikro-Kristallaggregate für das Stereomikroskop bildet, sammeln es die Micromount-Sammler.
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