Euklas
engl. Euclase
Nach den griechischen Wörten eu („gut“) und klásis („Bruch“) (Haüy 1792)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
BeAlSiO4(OH)
Silicate
farblos, blau, grünlich, gelblich
weiß
Glasglanz
durchscheinend bis durchsichtig
7,5
3,0 – 3,1 g/cm³
sehr vollkommen
muschelig, spröde

monoklin
monoklin-prismatisch
Euklas vom Epprechtstein im FichtelgebirgeLupe

Eigenschaften
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Euklas aus Brasilien
Lupe
Euklas, Alto do Santino, Rio Grande do Norte, Brasilien
Euklas
Lupe
Euklas vom Epprechtstein im Fichtelgebirge
M
Lupe
Euklas vom Epprechtstein
M
Lupe
Euklas vom Epprechtstein
Eigenschaften

Euklas ist ein hartes Mineral, das aus einem Aluminium-Beryllium-Silicat aufgebaut ist und zu den Inselsilicaten gezählt wird. Mit einer Mohshärte von 7,5 liegt die Härte zwischen Quarz und Topas. Die Kristalle zeigen Glasglanz, sie können farblos und ganz klar erscheinen, häufig sind sie aber gelblich oder bläulich. Euklas ist gegen Säuren weitgehend beständig, nur Flusssäure vermag das Mineral anzugreifen. Unter Druck oder bei Hitze zerspringen die spröden Kristalle aufgrund der vollkommenen Spaltbarkeit relativ leicht.


Kristallformen und Wachstum

Euklas kristallisiert nach dem monoklinen System. Die Kristalle sind sehr flächenreich. Sie zeigen häufig prismatische Formen und auch einen tafeligen oder einen pseudohexagonalen Habitus. Die Flächen der Prismen weisen häufig Streifungen auf oder sie sind an den Übergängen leicht gerundet. Es kommen auch körnige oder pulvrige Aggregate vor.


Geschichte

Der französische Mineraloge René Just Haüy (1743–1822) beschrieb das Mineral im Jahr 1792 als erster. Er benannte es aufgrund der perfekten Spaltbarkeit nach den griechischen Wörten eu („gut“) und klásis („Bruch“). Das Mineral war sieben Jahre zuvor aus Peru nach Europa gelangt.


Vorkommen

Euklas bildet sich hydrothermal in den Hohlräumen von Pegmatiten oder in alpinen Klüften. Dort tritt das Mineral zusammen mit Periklin auf. Das bekannteste Vorkommen in Deutschland ist der Pegmatit bei Epprechtstein und Zufurt im Fichtelgebirge. In Österreich führen zum Beispiel die alpinen Klüfte in Rauris das Mineral. In der Schweiz sind nur sehr wenige Fundstellen bekannt, zum Beispiel am Giubine östlich des Gotthardpasses. Eine Fundstelle für blauen Euklas in Edelsteinqualität ist Alto do Santino im brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Norte. Auch die Lost Hope Mine in Simbabwe liefert Euklas in hervorragender Qualität. Die bedeutendsten Vorkommen für das Verschleifen zu Edelsteinen liegen aber in Kolumbien.


Verwendung

Klare Euklaskristalle werden aufgrund ihrer Eigenschaften wie hohe Härte, chemische Beständigkeit und hoher Glanz zu Edelsteinen verschliffen. Allerdings kann ein Euklaskristall beim Einfassen oder auch beim Herunterfallen zerspringen, da das Mineral sehr spröde ist.
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