engl. Euclase


Euklas, Alto do Santino, Rio Grande do Norte, Brasilien


Euklas vom Epprechtstein im Fichtelgebirge


Euklas vom Epprechtstein


Euklas vom Epprechtstein
Eigenschaften
Euklas ist ein hartes Mineral, das aus einem Aluminium-Beryllium-Silicat aufgebaut ist und zu den Inselsilicaten gezählt wird. Mit einer Mohshärte von 7,5 liegt die Härte zwischen Quarz und Topas. Die Kristalle zeigen Glasglanz, sie können farblos und ganz klar erscheinen, häufig sind sie aber gelblich oder bläulich. Euklas ist gegen Säuren weitgehend beständig, nur Flusssäure vermag das Mineral anzugreifen. Unter Druck oder bei Hitze zerspringen die spröden Kristalle aufgrund der vollkommenen Spaltbarkeit relativ leicht.
Kristallformen und Wachstum
Euklas kristallisiert nach dem monoklinen System. Die Kristalle sind sehr flächenreich. Sie zeigen häufig prismatische Formen und auch einen tafeligen oder einen pseudohexagonalen Habitus. Die Flächen der Prismen weisen häufig Streifungen auf oder sie sind an den Übergängen leicht gerundet. Es kommen auch körnige oder pulvrige Aggregate vor.
Geschichte
Der französische Mineraloge René Just Haüy (1743–1822) beschrieb das Mineral im Jahr 1792 als erster. Er benannte es aufgrund der perfekten Spaltbarkeit nach den griechischen Wörten
eu („gut“) und
klásis („Bruch“). Das Mineral war sieben Jahre zuvor aus Peru nach Europa gelangt.
Vorkommen
Euklas bildet sich hydrothermal in den Hohlräumen von Pegmatiten oder in alpinen Klüften. Dort tritt das Mineral zusammen mit Periklin auf. Das bekannteste Vorkommen in Deutschland ist der Pegmatit bei Epprechtstein und Zufurt im Fichtelgebirge. In Österreich führen zum Beispiel die alpinen Klüfte in Rauris das Mineral. In der Schweiz sind nur sehr wenige Fundstellen bekannt, zum Beispiel am Giubine
östlich des Gotthardpasses. Eine Fundstelle für blauen Euklas in Edelsteinqualität ist Alto do Santino im brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Norte. Auch die Lost Hope Mine in Simbabwe liefert Euklas in hervorragender Qualität. Die bedeutendsten Vorkommen für das Verschleifen zu Edelsteinen liegen aber in Kolumbien.
Verwendung
Klare Euklaskristalle werden aufgrund ihrer Eigenschaften wie hohe Härte, chemische Beständigkeit und hoher Glanz zu Edelsteinen verschliffen. Allerdings kann ein Euklaskristall beim Einfassen oder auch beim Herunterfallen zerspringen, da das Mineral sehr spröde ist.