Auripigment, Rauschgelb toxisch
engl. Orpiment
Nach dem lateinischen Wort aurum („Gold“) und seiner Verwendung als Pigment
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz

Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
As2S3
Sulfide
gelb, orange
gelb
Fettglanz, Glasglanz, Diamantglanz, Perlmutterglanz
durchsichtig bis durchscheinend
1,5 – 2
3,4 – 3,5 g/cm³
gut
blättrig

monoklin
monoklin-prismatisch
Auripigment aus der Getchell MineLupe
Eigenschaften
Weitere Namen
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung
Eigenschaften

Auripigment ist ein gelbes bis gelboranges, toxisches Arsenmineral, das häufig mit Realgar oder seltener auch mit dem Thalliummineral Lorándit vergesellschaftet ist. Die Aggregate des sehr weichen Minerals bilden gerne blättrige Strukturen. Auripigment zerfällt unter Lichteinfluss zu Realgar und Arsen(III)-oxid. Es löst sich nicht im Wasser und ist auch gegen Salzsäure beständig. Das Mineral wird aber durch konzentrierte Salpetersäure und durch Königswasser zersetzt, der dabei ausfallende Schwefel schwimmt oben auf. Es schmilzt vor dem Lötrohr mit weißem Beschlag auf der Kohle.


Auripigment
Lupe
Auripigment aus der Getchell Mine in Nevada
Auripigment mit Lorándit
Lupe
Auripigment mit Lorándit aus Allchar in Mazedonien
Auripigment
Lupe
Auripigment aus der Quiruvilca Mine bei Santiago de Chuco in Peru
Auripigment
Lupe
Auripigment aus Stein bei Dellach in Kärnten
Weitere Namen

Da Auripigment schon im Altertum eingesetzt wurde, existieren zahlreiche Namen für das Mineral: Arsenblende, Rauschgelb oder Orpiment sind einige Beispiele. Letzterer hat sich im englischen Sprachraum durchgesetzt.


Kristallformen und Wachstum

Auripigment kristallisiert nach dem monoklinen System, die Kristalle werden aus Pinakoiden und Prismen gebildet. Der bevorzugte Habitus der Kristalle ist prismatisch-dicktafelig. Es kommen auch blättrige, radialstrahlige, nierige oder derbe Aggregate vor. Begleitminerale sind zum Beispiel Antimonit, Baryt, Calcit, Lorándit, Pyrit, Realgar oder Sphalerit.


Geschichte

Auripigment wurde wie Realgar von den alten Ägyptern bis hin zur Renaissance zur Herstellung von Farben verwendet. Im alten Ägypten verarbeitete man Realgar und Auripigment in kosmetischen Produkten zur Herstellung von Schminke. Auch in indischen Malereien des 12. Jahrhunderts lässt sich Auripigment nachweisen. Der Name Auripigment ist eine Kombination aus dem lateinischen aurum („Gold“) und seiner Verwendung als Pigment. Künstlich hergestelltes Auripigment für Farben kam als „Arsengelb“ oder „Königsgelb“ in den Handel.


Vorkommen

Sehr schöne Kristalle stammen aus der Getchell Mine oder der Twin Creeks Mine im US-amerikanischen Bundesstaat Nevada. Dort kommt Auripigment gerne zusammen mit Realgar vor. Ähnlich gute Stufen liefert die Quiruvilca Mine bei Santiago de Chuco in Peru. Bekannt ist auch die Shimen Mine in der chinesischen Provinz Hunan. In der Schweiz findet man gelbes Auripigment neben dem roten Realgar im weißen Dolomit der Grube Lengenbach im Binntal. In Deutschland gibt es nur einige wenige Fundstellen. Aus Mauer bei Heidelberg sind Calcitkristalle bekannt, in denen Auripigment als gelber Einschluss vorhanden ist. In Österreich kommt das Arsenmineral in Stein bei Dellach in Kärnten als krustige Überzüge vor.


Verwendung

Auripigment ist ein Erz zur Gewinnung von Arsen. Das Arsen-Mineral ist toxisch und darf nur in geschlossenen Behältern unter Lichtabschluss aufbewahrt werden. Arsenhaltige Mineralien dürfen heute nicht mehr zur Farbenherstellung verwendet werden.
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