Wenn
ein Knall auftritt, muss das Gehör
geschützt werden. Selbst kleinste Mengen eines Sprengstoffes
können zu schweren
Gehörschäden führen, wenn eine
Detonation auftritt und eine Person direkt daneben steht. Die
Herstellung von Sprengstoffen ist an Schulen nicht gestattet. Es wird
empfohlen, auf entsprechende Lehrfilme zurückzugreifen: Bei der Detonation von Bleiazid entsteht eine Druckwelle, die das Bei einem Knalltrauma wirken Schallwellen mit hohem Schalldruck für kurze Zeit bis drei Millisekunden lang auf das Ohr und richten Schäden im Innenohr an. Ein Knalltrauma kann auch auftreten, wenn das Trommelfell intakt bleibt. Tinnitus oder ein Hörverlust sind mögliche Folgen. Ein Tinnitus verschwindet meist nach mehreren Wochen oder Monaten wieder, es kann aber eine Verringerung des Hörvermögens bestehen bleiben. Bei einem Explosionstrauma werden das Trommelfell oder die Gehörknöchelchen beschädigt. Es tritt beim Einwirken eines hohen Schalldrucks länger als drei Millisekunden auf. Bei gängigen Experimenten im Chemieunterricht besteht besonders dann Gefahr, wenn kein Gehörschutz verwendet wird und eine Person zu nahe beim Experiment steht oder den Mund nicht weit öffnet. Besonders gefährdet ist man am Standort zwischen der Schallquelle und einem geöffneten Fenster, weil sich der Schall den Weg des kleinsten Widerstandes sucht. Knallgas-Reaktionen sind an Schulen erlaubt. Schon 30 Milliliter eines Wasserstoff-Sauerstoff-Gemisches können das Gehör gefährden. Es ist zu beachten, dass Knallgas in offenem Seifenschaum viel lauter knallt, wie wenn es in einer Vorrichtung gezündet wird. Wasserstoff-Luft-Gemische knallen zwar deutlich weniger laut, aber auch hier sind entsprechende Sicherheitsvorkehrungen vorzunehmen. Beim Öffnen des Mundes erfolgt ein Druckausgleich vom Nasenrachenraum über die Eustachische Röhre in das Ohr, so dass sich im Innenohr kein Druck aufbauen kann. Bei jedem auftretenden Knall müssen alle Beteiligten den Mund weit öffnen und einen ausreichenden Sicherheitsabstand einhalten. Sie befinden sich alle ganz hinten im Raum, während seitlich der Demonstration ein Fenster geöffnet ist. Die experimentierende Lehrkraft trägt immer einen Gehörschutz, wenn ein Knall erwartet wird, weil sie bei einer Unbedachtsamkeit eventuell zu nahe steht. Der Gehörschutz muss absolut dicht sitzen.
Gehörschutzstöpsel
Die
Ohrstöpsel werden langsam in den äußeren Gehörgang eingeführt und
bestehen aus einem elastischen Material, das sich im Gehörgang
ausdehnt. Wenn die Stöpsel richtig sitzen, stellen sie einen
besonders guten Ohrschutz dar. Es sind
Ohrstöpsel mit und ohne
Kordel erhältlich. Aus hygienischen
Gründen sollten Ohrstöpsel nur immer von der gleichen Person
verwendet werden.
Kapselgehörschutz
Dieser Gehörschutz wird wie ein geschlossener Kopfhörer
getragen. Allerdings ist die schalldämmende Wirkung nicht so gut
gewährleistet wie bei den Gehörschutzstöpseln. Ein
Kapselgehörschutz kommt vor allem bei dauerhaft lauten
Geräuschen zum Einsatz, zum Beispiel beim Bohren in Beton mit einer
Schlagbohrmaschine oder bei lauter Musik.
Bügelgehörschutz
Bei diesem Typ wird ein Schaumstoffpolster auf die
Gehöröffnung gesetzt. Der Gehörschutz dringt nicht so
tief in den äußeren Gehörgang ein wie ein
Ohrstöpsel. Die Halterung erfolgt über einen Kopfbügel.
Dieser Gehörschutz besitzt einen hohen Tragekomfort bei lauter
Musik oder lauten Maschinen-Geräuschen. Für den
Chemieunterricht ist der Bügelgehörschutz jedoch nicht ausreichend. |