Bei Fred Baumann
in Venterol
Text und Fotos: Thomas Seilnacht Mitten im alten Gemäuer des idyllisch
gelegenen Dorfes Venterol hat Fred Baumann ein Atelier und eine Galerie.
Der innere Straßenring mit dem ehemaligen Pfarrhaus war früher
einmal Mittelpunkt des Dorflebens. Hier besuchen ihn Freunde und Bekannte,
manchmal sind es auch Schüler, die an einem Malkurs teilnehmen.
In der Galerie ist der Klavierraum Mittelpunkt
des Hauses. Hier treffen sich alle Nachbarn, wenn Werner Krebs ein Hauskonzert
gibt und das berühmte Präludium von Rachmaninow ertönt.
Nach dem Konzert geht man auf den nahe gelegenen Dorfplatz und trinkt unter
den Platanen ein Gläschen Rotwein.
Venterol liegt am Rande des Gebirges in
der Nähe der Stadt Nyons. Das malerische Dorf ist eingebettet in eine
fruchtbare Landschaft mit Reben, Olivenbäumen und Lavendelfeldern.
Der nahe Wochenmarkt in Nyons ist Anziehungspunkt
für alle Einheimischen und natürlich auch für die Touristen.
Auf zahlreichen Ständen werden Oliven, Gemüse, Obst, Textilien
oder Kunsthandwerk feilgeboten. Einige einheimische Maler sind dort ebenfalls
anzutreffen. Auf jedem Platz spielt Musik und man kann es sich in den zahlreichen
Straßencafés richtig gut gehen lassen.
Von Venterol aus kann man schöne
Touren unternehmen. Im Frühjahr blüht der rote Mohn und eine
hellblau-violette Schwertlilie.Buis
les Baronnies ist ein kleines, hübsches Städtchen im Gebirge.
Dort hat Fred Baumann eine Vielzahl seiner Motive gesehen.
Weitere Umgebung von Venterol Einen Besuch wert sind die alten Römerstädte
wie Oranges oder Avignon. Ein besonderes Kleinod ist jedoch Saint-Rémy-de-Provence.
Das wunderschöne Städtchen ist ein Anziehungspunkt für Künstler.
Bei Saint-Rémy findet man die schönsten und grössten Platanenalleen,
sie wurden einst von Napoleon gepflanzt (vgl. Film).
Fährt man von Saint-Rémy aus
über die Les Alpilles nach Mausanne, durchquert man eine zerklüftete
Gebirgslandschaft, in der heute noch seltene Tierarten wie der Schlangenadler
brüten. Von einem Aussichtspunkt aus eröffnet sich ein fantastischer
Blick auf Les Baux, eine malerische Ruinenanlage verschiedener Epochen.
Man kann danach noch weiter Richtung Süden fahren und gelangt so nach
Arles, der Stadt, in der Vincent van Gogh sein berühmtes Nachtcafé
gemalt hat.
Von Arles aus ist es nicht mehr weit in
die Camargue. Im Vogelpark bei Stes-Maries-de-la-Mer brüten große
Flamingo-Kolonien. Der große Sandstrand am Meer lädt zum Baden
ein, allerdings ist es in diesem Ort am Meer sehr lebhaft, man sollte diesen
Ausflug daher keinesfalls am Sonntag durchführen.
Eine andere Tour führt uns von Venterol
aus auf den 1909m hohen Mont Ventoux. Auf der Fahrt kreuzt man weitere
malerische Orte wie Vaison-la-Romaine oder Malaucène. Die Straße
auf den Gipfel des Berges ist sehr spektakulär, vor allem bei Sonnenuntergang
findet ein einmaliges Naturschauspiel statt.
Südlich vom Mont Ventoux liegt die
malerische Stadt Gordes. Von hier aus hat man einen fantastischen Blick
auf die Ebene der Vaucluse. Ganz in der Nähe von Gordes findet sich
auch das berühmte Kloster Sénanque mit seinen schönen
Lavendelfeldern.
Durchquert man die Vaucluse-Ebene, kommt
man nach Roussillon mit seinen gelben Ockersteinbrüchen. Früher
wurde hier das begehrte gelbe Pigment gewonnen. Die Besichtigung der Steinbrüche
ist heute noch sehr eindrücklich.Fährt
man von Roussillon aus weiter, gelangt man nach einer Autostunde nach Aix-en-Provence,
die heute wohl schönste Stadt der Provence. Schon Paul Cézanne
schätzte die vielen Plätze und malerischen Ecken in der Stadt.
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