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Das Nachtcafé
 
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Version in Öl
Version "Seilnacht Farben" 
 
Von dem Nachtcafé malte Fred Baumann im Frühjahr 2006 zwei Versionen. Die erste Version in Öl (100x100cm) wurde aus dem Cafémotiv entwickelt, das die Titelseite des im Jahre 2003 erschienenen Buches "Licht und Schatten" schmückte. Fred hat ein ähnliches Motiv wohl in Paris erstmals gesehen, dann aber das Motiv neu gestaltet und idealisiert. Die Version des Nachtcafés in Öl wurde in der Städtligalerie Wangen an der Aare im Mai 2006 ausgestellt. Heute ist das Bild im Besitz eines Bekannten von Fred Baumann.

Das Café befindet sich im Zentrum des quadratischen Bildes. Von dort geht das Licht aus, das die Besucher, die nasse Straße und die Bäume beleuchtet. Auf der nassen Straße spiegeln sich die gelben und roten Farben des aus dem Café kommenden Lichts raffiniert in einem Farbspiel ähnlich wie im Spiegel eines Sees. Die dunkleren Farben sind in Violett- und Blautönen gehalten. Die Regenschirme und die eher dunklen Gestalten auf der Straße erhöhen die atmosphärische Spannung, die von diesem Bild ausgeht. Zwei bis drei hochgeschlossene Bäume bilden eine Art Rahmen und stabilisieren die Bildkomposition so wie die Randsteinlinie der Häuserreihe rechts. Ein gewisse Stabilität wird auch durch das Olivgrün in den Bäumen erreicht. Im oberen Bildteil mit den Fenstern und dem Balkon finden alle verwendeten Farben des Bildes zueinander.
  

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Die Version "Seilnacht Farben" (80x80cm) war für Fred Baumann ein Experiment. Der Autor Thomas Seilnacht rührte die Farben aus Casein und Pigmenten selbst an, während der Maler das Motiv mit den hergestellen Caseinfarben malte. Die Version ist etwas einfacher gestaltet, sie verliert dadurch aber keinesfalls an Spannung und Atmosphäre. Während die Ölfarben der ersten Version eher etwas zurückhaltend wirken, springen die Caseinfarben förmlich aus dem Bild heraus. Die Seilnacht-Version erscheint lebendiger, dies hängt in erster Linie jedoch mit dem Charakter der Farben zusammen (auf dem Foto ist dieser Effekt leider nicht so gut zu sehen). Die verwendeten Pigment-Farben wie Manganviolett und Ultramarinblau wurden in reiner Form verwendet. Sie erscheinen auf den ersten Blick etwas stumpfer und nicht so leuchtstark wie die Ölfarben, weil ihnen der Charakter des lackartigen Leinöl-Binders fehlt, stattdessen wirken sie jedoch unmittelbarer und natürlicher, sie bilden insgesamt eine noch schönere Farbkomposition.
 
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