Biografie Fred Baumann Thomas Seilnacht, Fotos aus Fred Baumanns Archiv Fred Baumann wurde im Jahr 1947 in Biel
geboren. Sein Vater betrieb zusammen mit dem Bruder eine Möbelschreinerei.
Er liebte es schon als Kind, in der Werkstatt des Vaters zu basteln und
Seifenkisten aus Holz zu bauen. Fred hat noch einen Bruder und zwei Schwestern.
Das Elternhaus bei Vater, Mutter und Geschwistern vermittelte ihm Geborgenheit. Am Sonntag
malte sein Vater im Garten, dann mussten die Kinder aber immer ruhig sein.
Aus dieser Zeit stammt das Foto, auf dem Fred neben seinem Vater am Klavier
sitzt.
Der neunjährige Fred am Klavier mit seinem Vater Von 1954 bis 1965 besuchte Fred die Primar-
und Sekundarschule in Biel. In der Schule fühlte sich Fred nicht wohl,
da er mit dem Rechnen und dem Schreiben Probleme hatte. Stattdessen war
er im Zeichnen sehr begabt. Mit der Kunst kam er schon früh in Kontakt.
Die Eltern beherbergten im oberen Stock des Hauses regelmäßig
Kunstmaler. Die Zeichnung des sechzehnjährigen Künstlers ist von bemerkenswerter Qualität:
Zeichnung des Sechzehnjährigen Nach der Schule begann Fred Baumann eine
Lehre als Grafiker. Es folgte der Militärdienst, danach unternahm
er ausgiebige Reisen in den Orient und nach Indien. Nach der Heirat mit
seiner Frau Annelise arbeitete er eine Weile als Werbegrafiker in einem
Betrieb. In dieser Zeit wurde seine Tochter Renate geboren. Dann folgte
eine Ausbildung als Sozialpädagoge. Fred Baumann arbeitete von 1972 bis 1979
als Erzieher und Lehrer vom Fach Kunst in einem Heim für schwer erziehbare
Jugendliche in Aarburg. Aber schon in dieser Zeit stand der angehende Kunstmaler
in jeder freien Minute an der Staffelei. Eine der ersten Ausstellungen,
an der Fred Baumann mit elf anderen Malern teilnahm, fand im Jahr 1972
im Schloss Arbon statt. In einem Zeitungsbericht von damals heißt
es: "Das sind einmal die Berufsmaler (...) und - im Nebenraum untergebracht
- die großformatigen Gemälde und Collagen des jungen Graphikers
Fredy Baumann, die besonders auf Jugendliche starke Anziehungskraft ausüben."
Fred als Grafiker-Lehrling 1965 Die frühen noch an der Grafik orientierten
Werke von Fred Baumann erinnern etwas an den Berner Grafiker und Maler
Hugo Wetli, der 1972 verstorben ist. Auch andere Schweizer Maler wie Cuno Amiet übten
auf den jungen Fred Einfluss aus. Der Schritt
zum freischaffenden Künstler erfolgte im Jahr 1979. In dieser Zeit
zog die Familie ins Bärgli
nach Rohrbachgraben um. Nach Fred Baumanns eigenen Angaben fand seine erste
bedeutende Ausstellung im Jahr 1981 in der Wolfsberggalerie in Zürich
statt. Ebenfalls im Jahr 1981 wurde Fred Baumann von dem Burgdorfer Kunsthistoriker
Dr. Alfred Roth entdeckt, der an der Ausstellung in der Galerie Schlossberg
einen Einführungsvortrag hielt. Es folgten zahlreiche Ausstellungen
bei verschiedenen Galerien in der gesamten Schweiz.
Fred Baumann bei einer seiner ersten Ausstellungen Während Fred Baumann bei den frühen
Gemälden noch überwiegend von seiner Ausbildung als Grafiker
beeinflusst wurde, setzte sich allmählich immer mehr der Maler durch. Gleichzeitig füllten sich die Gemälde
immer mehr mit Figuren. Dieser Trend fand in zahlreichen Bronze- und Holzskulpturen
seine Fortsetzung. Mitte der 1980iger Jahre kaufte Fred Baumann
das alte Pfarrhaus in Venterol/Provence
auf und renovierte es. Dieses Atelier war jahrelang der Mittelpunkt zahlreicher
Malkurse.
Von den Teilnehmern und Freunden sind einige heute selbst Kunstmaler,
beispielsweise
die in Roggwil geborene Malerin Therese Colongo oder der in Sumiswald
geborene
Lehrer und Maler Jonathan Josi und nicht zuletzt der Autor selbst. Als
erstes großformatiges Straßencafé-Bild
in Öl gilt das "Grüne Café"
aus dem Jahr 1993. Das Thema griff Fred Baumann auf, nachdem Yvonne und
Daniel Good aus Basel ihn dazu animiert hatten. Aus dieser Zeit stammt
auch die Kohle-Zeichnung eines Platzes in der Provence.
Platz in der Provence, Kohle, 50x70cm, ca. 1993 In der Folgezeit
entstanden eine Vielzahl
an Bildern und Skulpturen. Fred experimentierte mit Malmitteln und
Malgründen,
so verarbeitete er beispielsweise Blattgold zusammen mit den
Ölfarben
oder er setzte dünne Aluminiumplatten als Malgrund ein. Eine
Besonderheit ist die Verwendung eines lichtechten und relativ
dünnflüssigen Autolackes mit dem Pigment Irgazinrot, das auch unter dem Namen "Ferrari-Rot" bekannt ist. Diese Farbe setzte Fred zunächst nur sporadisch und ab 2005 in größerem
Umfang ein. Das Bild "Mohnwiese - Diptychon" ist sein erstes Bild, in dem er den Mohn mit dieser roten
Acrylfarbe malte:
Freds erstes Bild mit dem "Ferrari-Rot", Mohnwiese 2005
Im Jahr 2003
erschien das Buch "Licht und
Schatten". Der
erste Kontakt mit dem Autor fand im Frühjahr 2005 statt.
Fred Baumann besuchte kurz danach einen Kurs im Zentrum Paul Klee. In
diesem
Zusammenhang wurde das Nachtcafé, das als Titelbild auf der CD
verwendet wird, an der Ausstellung im Kindermuseum Creaviva
im Juni 2006 gezeigt. Das Besondere an dieser Ausstellung war, dass
sämtliche
Bilder der Teilnehmer aus den Kursen des Autors mit selbst hergestellten
Farben gemalt waren.
Im gleichen Jahr entstand eine Reihe abstrakter Figuren-Bilder. Diese waren unter dem Pseudonym "Alfred Berg" in der Galerie
Kogal im September 2006 in der Altstadt von Bern ausgestellt. 2007 eröffnete Fred in Venterol eine
Galerie mit einer ständigen Verkaufsausstellung, an der aber auch andere Künstler ausstellen können. Im Jahr 2010 nahm Fred Baumann an
dem Projekt mit Pro Infirmis teil, bei dem Künstler mit
behinderten Menschen zusammen Kunstwerke gestalteten. Die Ausstellung
wurde in verschiedenen Städten der Schweiz gezeigt. Claudia
Torre malte ein Bild von Freds Haus "Bärgli". Dieses Gemälde war das Motiv einer Schweizer Briefmarke.
Die Ausstellung 2012 in Roggwil bei der heutigen Bromer Art Collection eröffnete Baumanns Werken die Beachtung eines internationalen Publikums. Das Werk umfasst im Jahr 2016 etwa 2200 Gemälde und 150 Skulpturen. Die besondere Leistung Fred Baumanns liegt nicht nur in seinen Bildern, sondern auch in seinem Einfluss auf eine Vielzahl anderer Künstler, denen er das künstlerische Auge schärft. Ausstellungen mit Vernissage, Projekte *) Jahr Ort, Galerie 1972 Oberhofen-Lengwil, Schloss Arbon (Gruppenausstellung) 1973 Solothurn, Kunsthandlung Hug 1974 Solothurn, Kunsthandlung Hug 1976 Solothurn, Kunsthandlung Hug 1977 Wiedlisbach, Spittelhaus 1978 Zofingen, Zur alten Kanzlei - Galerie Zofingen (mit Max Byland) 1979 Fraubrunnen, Schlosskeller 1979 Aarberg, Galerie Rathauskeller 1980 Basel, Galerie Münsterberg (mit Annelise Baumann) 1980 Jegenstorf, Schloss (Gruppenausstellung) 1981 Zürich, Wolfsberggalerie 1981 Burgdorf, Galerie Schlossberg (mit Einführung von Dr. Alfred Roth) 1981 Zollikofen, Galerie Rosenau 1982 Basel, Galerie Münsterberg 1982 Langenthal, Bilderstube "Leuebrüggli" 1983 Biel, Galerie Michel 1983 Burgdorf, Galerie Schlossberg 1984 Basel, Galerie Münsterberg 1984 Worb, Galerie Farb 1985 Huttwil, Schultheissenkeller 1985 Gurbrü, Bauernmuseum Althus-Jerisberghof 1986 Burgdorf, Galerie Schlossberg 1987 Herzogenbuchsee, Dorfgalerie (mit Schülern, z.B. mit Jonathan Josi, u.a.) 1987 Riehen, Galerie? 1987 Worb, Galerie Farb 1988 Basel, Kunsthandlung Lüdin 1988 Solothurn, Galerie Schlüter 1989 Olten, Martins Galerie 1990 Worb, Galerie Farb 1990 Wangen an der Aare, Städtligalerie 1991 Rohrbachgraben, Atelierausstellung im Bärgli 1991 Langnau, Gemeindesaal (mit Paul Freiburghaus, u.a.) 1991 Basel, Kunsthandlung Lüdin 1991 Herzogenbuchsee, Dorfgalerie 1992 Biberist, Schlösschen Vorder-Bleichenberg 1992 Bern, Schweizerische Kreditanstalt 1993 Worb, Galerie Farb 1994 Basel, Kunsthandlung Lüdin 1994 Rohrbachgraben, Atelierausstellung im Bärgli 1995 Lützelflüh, Kulturmühle 1995 Herzogenbuchsee, Kornhaus 1996 Meisterschwanden, Galerie Del Mese-Fischer (mit Eugen Früh) 1996 Wil, Galerie am Goldenen Boden 1996 Wangen an der Aare, Städtligalerie 1997 Worb, Galerie Farb 1997 Huttwil, Museum Salzbütte 1998 Nyons/Provence, Galerie de Ville 1998 Vorder-Bleichenberg, Schlösschen 1999 Biel, Galerie Michel 1999 Dürrenroth, Atelierausstellung im Bärgli 2000 Herzogenbuchsee, Kornhaus 2001 Worb, Galerie Farb 2001 Wil, Galerie am goldenen Boden 2002 Wangen an der Aare, Städtli-Galerie 2002 Langenthal, Leuebrüggli 2003 Dürrenroth, Atelierausstellung im Bärgli (Buchveröffentlichung "Licht und Schatten") 2003 Lützelflüh, Kulturmühle (mit Helga Nottaris) 2004 Herzogenbuchsee, Galerie Arthena 2004 Brunegg, Landgasthof Drei Sternen (mit René Bürki) 2004 Mühleweg, Galerie Kunst + Kultur (mit Martin Wenger) 2004 Worb, Galerie Farb 2005 Bern, Galerie Kogal 2005 Dürrenroth, Atelierausstellung im Bärgli 2005 Brunegg, Landgasthof Drei Sternen (hier auch Hinterglasmalereien) 2006 Bern, Galerie Kogal (1. Ausstellung im April) 2006 Wangen an der Aare, Städtli-Galerie 2006 Bern, Galerie Kogal "Pseudonym "Alfred Berg" (2. Ausstellung im September) 2006 Brunegg, Landgasthof Drei Sternen 2007 Venterol/Provence, Ausstellung und Eröffnung der Galerie 2007 Worb, Galerie Farb 2007 Hersiwil, Galerie NäijereHuus 2008 Venterol/Provence, Galerie Ombre et Lumière 2008 Dürrenroth, Atelierausstellung im Bärgli 2008 Langenthal, Leuebrüggli 2009 Venterol/Provence, Galerie Ombre et Lumière 2009 Wangen an der Aare, Städtli-Galerie 2010 Projekt mit Pro Infirmis in verschiedenen Städten (mit Claudia Torre und René Kleeb) 2010 Ascona TI, Casa d'Arte 2010 Hersiwil, Galerie NäijereHuus 2011 Dürrenroth, Atelierausstellung im Bärgli 2011 Zofingen, Pitsch Geissbühler - Galerie Rahmenatelier 2012 Venterol/Provence, Galerie Ombre et Lumière 2012 Roggwil, Kunsthaus Kaltenherberg 2013 Biberist, Schlösschen Vorder-Bleichenberg 2014 Ascona, Casa d'Arte 2014 Roggwil, Bromer Art Collection (mit Sam Drukker) 2014 Alchenflüh, Galerie im Chalet 2015 Dürrenroth, Atelierausstellung im Bärgli 2016 Roggwil, Bromer Art Collection (mit Sam Drukker) 2016 Dürnten ZH, Galerie im Gartencenter Meier 2017 Alchenflüh, Galerie im Chalet 2018 Lützelflüh, Kulturmühle *) Das Verzeichnis ist
nach
dem Ausstellungsbuch des Künstlers erstellt worden. Die Liste ist
nicht vollständig und eventuell hat es auch schon 1969 oder 1970
Ausstellungen
gegeben. Die Biografie mit den Fotos ist in Zusammenarbeit und mit
ausdrücklicher Genehmigung Fred Baumanns verfasst worden.
Bücher, Publikationen 2003 Monografie: Fred Baumann, Licht und Schatten - oder hundert Jahre zu spät 2004 Titelbild zum Buch: Jahr des Oberaargaus 2004 2006 Thomas Seilnacht: Die Poesie in der Kunst Fred Baumanns, CD-ROM, Seilnacht Verlag & Atelier 2009 Mariette Reinhard: Gedichte – Fred Baumann: Malerei 2014 Schweizer Illustrierte: Fred Baumann, Kauziger Naturbursche, S. 66-69 Adresse des Künstlers Fred Baumann Im Bärgli CH-3465 Dürrenroth Tel.: 0041-62-9641659 |