Calcit
aus Südamerika
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Bild 1: Calcit igelförmig aus Iraí,
Rio Grande do Sul, Brasilien, Breite 8 cm
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Bild 2: Calcit auf Lava mit grünem Seladonit,
Iraí, Brasilien, Breite 18 cm
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Bild 3: Calcit aus Iraí,
Rio Grande do Sul, Brasilien, Breite 15 cm
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Als in den Metropolen
der Edelsteinschleifer in Idar und Oberstein zum Beginn des 19.
Jahrhunderts das Rohmaterial zur
Neige ging, wanderten viele Familien in den Bundessstaat Rio Grande do
Sul nach
Brasilien aus. Dort gibt es vulkanische Hohlräume, in denen sich
im Verlauf von 100 Millionen Jahren Quarz an den bis zu 1000 Meter
dicken Lavadecken bildete. Anfangs baute
man in der Nähe der kleinen Stadt Iraí Achat und Amethyst
ab, später dann auch Calcit für Sammler. Typisch
sind Calcite in langgezogenen, schneeweißen Skalenoedern (Bilder
1 bis 3). Manche Calcite sind mit grünem Seladonit überzogen
oder bilden zu diesem grünen Mineral einen schönen Kontrast
(Bild 2).
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Bild 4: Calcitzwilling aus Iraí,
Iraí, Brasilien, Breite 2 cm
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Bild 5: Rhomboedrischer Calcit, Amethyst,
Iraí, Brasilien, Breite 9 cm
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Bild 6: Calcit, Basiszwillinge auf Amethyst,
Iraí, Brasilien, Breite 6 cm
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Im Jahr 2002
erschienen auf dem Mineralienmarkt Stufen aus Iraí, die mit
vielen, kleinen Calcit-Zwillingen übersäht sind, Bild 4 zeigt
einen solchen Zwilling. Die Lavadrusen sind
auch reich mit violettem Amethyst gefüllt. Begehrt sind die
Stufen,
auf denen noch Calcit sitzt (Bilder 5 bis 10). Die
auf Bild 5 abgebildete Stufe ist im Amethyst-Buch von Werner Lieber auf
Seite 168 abgebildet. Sie befindet sich nun in der eigenen Sammlung. Die
Calcitkristalle auf Bild 6 sind nach der Basis verzwillingt. Bei der
Stufe auf
Bild 7 sitzen Calcite als „Kanonenspat“ auf der Amethyst-Matrix. Die
Bilder 8 und 9 zeigen Prachtstufen mit prismatisch-rhomboedrischen oder
skalenoedrischen Kristallen, letztere ist insgesamt 18 cm breit und
18 cm hoch!
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Bild 7: Calcit auf Amethyst,
Rio Grande do Sul, Brasilien, Breite 8 cm
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Bild 8:
Calcit auf Amethyst
Rio Grande do Sul, Brasilien, Breite 10 cm
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Bild 9: Calcit auf Amethyst,
Rio Grande do Sul, Brasilien, Breite 18 cm
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Aus
Brasilien sind auch hervorragende
Turmalinstufen bekannt. Sie kommen zum Beispiel aus Pomba in den
Serra das Éguas, einem Gebirgszug im Bundesstaat Bahia. Bild 11
zeigt eine Calcitmatrix, die mit rotem Fluor-Uvit
und einem gelben Quarzkristall besetzt ist. Eine bedeutende
Rarität stellen die Smaragde aus Kolumbien dar, vor allem wenn sie
noch auf der Originalmatrix sitzen. Die berühmte Mine liegt
bei Muzo im Department Boyacá. Die auf dem Markt sehr teuren
Smaragde führten früher zu Bandenkriegen um die Mine. Heute
ist die Mine im Besitz einer Bergwerksgesellschaft. Nur etwa zehn
Kilometer weiter befindet sich die Coscuez-Mine, in der heute noch viele
Smaragde gefunden werden. Auf Bild 12 ist ein grüner
Smaragdkristall aus Kolumbien zu sehen, der von Calcit umwachsen
ist.
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Bild 10:
Calcit auf Amethyst,
Rio Grande do Sul, Brasilien, Breite 15 cm
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Bild 11: Fluor-Uvit mit Quarzkristall auf Calcit,
Pomba, Bahia, Brasilien, Breite 4 cm
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Bild 12: Smaragd mit Calcit aus Muzo,
Kolumbien, Breite 3 cm
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