Schellackblätter
wie sie im Handel erhältlich sind
Schellack ist das einzige natürliche
Harz mit tierischem Ursprung. Es wird aus dem Sekret der weiblichen Lackschildlaus
Kerria Lacca gewonnen. Diese lebt in großen Kolonien auf Bäumen
und Sträuchern in Indien und Burma. Die Schildlaus sondert das Sekret
zum Schutz ihrer Brut aus. Man gewinnt es zweimal jährlich durch das
Abkratzen von den bekrusteten Zweigen. Nach einem aufwendigen Reinigungsverfahren
erhält man den noch durch den roten Farbstoff Erythrolaccain gefärbten
Blätterschellack. Er enthält einen hohen Anteil an Hydroxycarbonsäuren,
die zum Teil ungesättigt sind, Aldehydgruppen enthalten oder verestert
sind.
Schellack ist gut löslich in Alkohol,
organischen Säuren und wässrigen Laugen. Er bildet dünne
filmartige Schichten, die sich durch hohe Härte und Abriebfestigkeit
auszeichnen. Daher eignet er sich hervorragend für Lacke und Firnisse.
Früher stellte man daraus Schallplatten her. Schellack besitzt auch
heute noch ein breites Einsatzspektrum, z.B. in der Pharmazie zur Beschichtung
von Tabletten, in der Lebensmittelindustrie für Kaugummis und Konfekt,
in Haarsprays und Haarfestigern, zur Herstellung von Klebstoffen, Polituren
oder Druckfarben.