Die Farbenlehre Goethes
Blau und Gelb waren für Goethe die „Urfarben“. Aus ihnen leitete er alle anderen Farben ab. Dazu führte er folgenden Versuch durch: Stellt man kleine weiße Treppen in eine blaue Kupfersulfat-Lösung (Bild links) oder in eine gelbe Kaliumdichromat-Lösung (Bild rechts), erscheint in jeder tieferliegenden Stufe eine zunehmende Röte des Blaus oder des Gelbs. Die Farben entstünden also nicht durch Zerlegung des Lichts, wie Newton behauptete, sondern „am Hellen und am Dunkeln“. Er stellte Rot an die Spitze des Farbkreises, das als reines Rot „weder ins Gelbe noch ins Blaue hineinspielt“ und nannte es Purpur und meinte damit das „königliche Rot“. (Er wies aber auch darauf hin, dass das alte Purpurrot blaustichig wirkt, gemeint ist heute eher ein Karminrot)