Lexikon
DDT
1,1,1-Trichlor-2,2-bis(4-chlorphenyl)ethan
DDT ist ein lang
anhaltendes und stark wirkendes Insektenvernichtungsmittel (Insektizid),
das man früher mit dem nicht systematischen Namen Dichlordiphenyltrichlorethan
benannte. Es wurde im Jahre 1874 erstmals von Othmar Zeidler hergestellt.
Die insektizide Wirkung entdeckte jedoch erst Paul Müller im Jahre
1939 in einem Labor der Geigy AG. Müller erhielt für diese Entdeckung
den Nobelpreis für Medizin im Jahre 1948.
Durch den massiven
Einsatz des Insektizids als Kontakt- und Fraßgift vor allem in den
tropischen Ländern konnten viele Krankheiten, die durch Stechmücken,
Fliegen und Läuse übertragen wurden, wirksam bekämpft werden.
So gingen die Erkrankungen an Malaria, Fleckfieber, Typhus und Cholera
in der Folgezeit stark zurück. 1963 wurden weltweit 100000 Tonnen
des Insektizids hergestellt und eingesetzt.
Nach und nach stellte
sich jedoch heraus, dass sich das Gift über die Nahrungskette weltweit
verteilte. Aufgrund der Fettlöslichkeit reicherte sich DDT zunächst
im Fettgewebe von Fischen und Vögeln und schließlich auch im
Menschen an. Schließlich war DDT selbst in der Muttermilch europäischer
Frauen nachweisbar. DDT wird von der Umwelt nur langsam abgebaut, es ist
sehr umweltgefährlich und wirkt in geringen Konzentrationen tödlich
für Krustentiere und Fische (vgl. LC50-Werte).
DDT steht auch im Verdacht, Krebs zu erzeugen. Höhere Konzentrationen
bewirken Schweißausbrüche und Übelkeit.
Heute ist die Produktion
und der Einsatz von DDT in den meisten europäischen Ländern verboten,
während es in vielen Entwicklungsländern immer noch hergestellt
wird. Ein weiteres Problem ist die zunehmende Resistenz der Schädlinge,
so dass immer neue Insektizide erfunden werden müssen.