Calcit und Aragonit
aus den USA
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1: Calcitzwilling aus Elmwood,
Tennessee, USA, Bildbreite 7 cm
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2: Calcit auf Zinkblende mit Fluorit,
Elmwood, Tennessee, USA, Breite 14 cm
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3: Calcit auf Zinkblende,
Elmwood, Tennessee, USA, Breite 9 cm
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Die klassischen
Calcite aus den USA, die fast jedem Sammler bekannt sind, kommen aus
der
Lagerstätte von Elmwood in Tennessee. Die Calcit-Kristalle sind
oft
glasklar und häufig verzwillingt (Bild 1). Es existieren Platten
mit Dutzenden Zwillingen. Die Calcite sitzen
auf Matrixplatten mit Zinkblende (Bild 3) oder Dolomit und kommen
gelegentlich auch
zusammen mit Fluorit vor, so wie bei der traumhaft schönen Stufe,
die auf Bild 2 abgebildet ist. Teure und gute Stufen zeichnen sich
dadurch aus, dass sie unbeschädigt sind, ein tiefes Gelb besitzen
und sich möglichst in Kombination mit Fluorit von der Matrix
abheben.
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4: Kanonenspat auf Chalkopyrit, Sweetwater Mine, Missouri, USA, Breite 12 cm
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5: Calcit,
Brushy Creek Mine, Missouri, USA, 25 cm
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6: Calcit pseudomorph nach Glauberit,
Camp Verde Salt Mine, Arizona, USA, Breite 6 cm
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Auch die Minen in Missouri im Reynolds
County liefern große Stufen mit weißen oder gelben
Calcitkristallen, die oft verzwillingt sind. Der „Kanonenspat“ auf
Bild 4 stammt aus der Sweetwater Mine, diese Kristallform ist eine
Tracht aus Prisma und Rhomboeder. Bei der Prachtstufe auf Bild 5 aus der
Brushy Creek Mine ist der Calcit mit Chalkopyrit besetzt. Dieser
Fundort liefert ungewöhnlich große Calcitkristalle. Eine
Besonderheit stellen Pseudomorphosen dar: Hierbei
wandelt sich ein Mineral in ein anderes um, die Kristallform des
ursprünglichen Minerals bleibt erhalten. Bei dem Kristall auf Bild 6
aus der Camp Verde Salt Mine in Arizona ist aus dem Glauberit ein
Calcit geworden.
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7: Sandcalcit aus South Dakota,
Rattlesnake Butte, South Dakota, USA, Breite 9 cm
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8: Stalaktitischer Aragonit,
Alzada, Quarter County, Montana, USA, Breite 6 cm
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Bild 9: Mercenaria permagna,
Ruck's Pit, Florida, USA, Breite 8cm
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Die Bilder
zeigen noch einige Spezialitäten aus den USA, zum Beispiel
einen Sandcalcit aus der Rattlesnake Butte in South
Dakota
(Bild 7). Sandcalcite schließen in ihrer Wachstumsphase bis zu
50% Sand ein. Im Gegensatz zu anderen Mineralien behindert der Sand das
Calcitwachstum nicht. Die sehr seltenen, farbintensiven Stalaktiten aus
Alzada
im Quarter Counte in Montana wurden früher für Calcite
gehalten: Sie sind aus
Aragonit aufgebaut (Bild 8). Alle Stücke stammen aus einem
einzigen Fund im Jahr 1970 in einer Höhle. Nahe der Ortschaft
Fort Drum in Florida liegt der Ruck's Pit, eine der bekanntesten
Fossilfundstellen
in Florida. In den Sandschichten finden sich Fossilien aus der
jüngeren
Neogen-Periode. Die Kalkbank ist sehr reich mit Muscheln und
Meeresschnecken
besetzt. In einer etwa zwei Millionen Jahre alten Muschelbank aus dem
Pliozän
wachsen im Inneren von versteinerten Gehäusen der Venusmuschel Mercenaria
permagna klare, honiggelbe Calcitkristalle (Bild 9). Die Honigfarbe
erhalten die Kristalle durch Eisen-Ionen, die aus den sulfidhaltigen,
dunklen Schlammschichten zugeführt werden.