Greenockit, Cadmiumblende
engl. Greenockite
Nach dem britischen General Lord Greenock (Jameson 1840)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
CdS
Sulfide
gelb, orange, rot
gelb, orange
Harz- oder Diamantglanz
durchscheinend bis undurchsichtig
3 – 3,5
4,8 – 4,9 g/cm³
deutlich
muschelig, spröde

hexagonal
dihexagonal-pyramidal
Greenockit aus TsumebLupe

Beschreibung

Greenockit
Lupe
Greenockit aus dem Bergbaurevier bei Bad Bleiberg in Kärnten
Greenockit
Lupe
Greenockit aus Hagendorf-Süd in Bayern
Der Greenockit ist ein meist knallgelbes oder selten auch rotes Cadmiummineral, das aus Cadmiumsulfid CdS aufgebaut ist. Prismatische oder pyramidale Kristalle sind sehr selten, meistens befindet sich das Mineral als krustiger oder erdiger Überzug auf anderen Mineralen wie Sphalerit. Aus diesem kann es sich durch Verwitterungsprozesse bilden. Beim Erhitzen vor dem Lötrohr entsteht stark toxisches, rotbraunes Cadmium(II)-oxid und Schwefeldioxid. Das eigenständige Mineral Hawleyit stellt eine im kubischen System kristallisierende Modifikation des Cadmiumsulfids dar.

Der Greenockit wurde im Jahr 1840 durch den schottischen Mineralogen Robert Jameson (1774–1854) nach dem britischen General Lord Greenock (1783–1859) benannt. Auf seinem Land wurde um 1840 das Mineral erstmals entdeckt. Als Typlokalität gilt der Bishopton Tunnel in Schottland.

Das Camiummineral bildet sich gerne sekundär in der Oxidationszone von Zinkerzlagerstätten aus Zinkmineralen wie Sphalerit. In vulkanischen Gesteinen findet man den Greenockit in Drusen zusammen mit Prehnit. In Deutschland wird er in der Grube Michael bei Lahr, im südbadischen Badenweiler, in der Grube Hagendorf-Süd in Oberfranken oder im sächsischen Erzgebirge gefunden. In Österreich kommt er im Bergbaurevier um Bad Bleiberg in Kärnten vor. In der Schweiz findet man ihn in der Grube Lengenbach im Binntal. Aus Tsumeb sind Funde mit winzigen, hexagonalen Prismen bekannt.

Im 19. Jahrhundert diente der Greenockit vereinzelt zur Herstellung eines gelben Cadmiumpigments. Als Erz zur Gewinnung von Cadmium hat er aufgrund seiner Seltenheit nur eine geringe Bedeutung.
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