Argyrodit
engl. Argyrodite
Nach dem griechischen Wort argyron („Silber enthaltend“)
Formel
Stoffgruppe
Farbe

Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Ag8GeS6
Sulfide
stahlgrau, schwarz, oft rötlich-violett angelaufen
grauschwarz
Metallglanz
undurchsichtig
2,5
6,2 g/cm³
keine
uneben, muschelig

orthorhombisch
orthorhombisch-pyramidal
ArgyroditLupe

Beschreibung

Der Argyrodit ist ein schweres, sehr weiches Silber-Germanium-Mineral, das sich mit dem Fingernagel ritzen lässt. Oft ist es mit dem Zinnmineral Canfieldit Ag8SnS6 vermischt. Der Argyrodit bildet pseudokubische Kristallformen wie Würfel oder Oktaeder aus. Die Kristalle zeigen rötliche oder violette Anlauffarben, an der Luft dunkeln sie nach und verlieren ihren Glanz.  Es kommen auch traubig-nierige Massen oder krustige Überzüge vor. Der Argyrodit schmilzt vor dem Lötrohr zu einem Silberkorn. Beim Erhitzen im Reagenzglas bildet sich ein gelblicher Schwefel-Beschlag an der Glaswand. In Salpetersäure oder Königswasser löst er sich auf.

Im Jahr 1886 entdeckte der deutsche Mineraloge und Chemiker Clemens Alexander Winkler (1838–1904) bei chemischen Analysen im Argyrodit das Element Germanium. Kurz zuvor war das Mineral durch den deutschen Mineralogen Albin Weisbach (1833–1901) in der Grube Himmelsfürst im sächsischen Erzgebirge entdeckt worden. Heute wird der Argyrodit auch im Silberbergbau bei Fresnillo im mexikanischen Bundesstaat Zacatecas oder in Potosi in Bolivien gefunden. Der Argyrodit eignet sich als Erz zur Gewinnung von Silber und Germanium.
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